Was lange währt, wird gut
Sozialstudie für Steglitz-Zehlendorf liegt jetzt vor
Fünf Jahre hat es gedauert, bis ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung umgesetzt wurde. 2019 hatte das Bezirksparlament das Bezirksamt beauftragt, eine Sozialstudie zur Lebenssituation älterer Menschen im Bezirk auf den Weg zu bringen. Jetzt wurde das 200-seitige Werk an Sozialstadtrat Tim Richter (CDU) übergeben.
„Was lange währt, wird endlich gut“, freut sich Richter, dass die Sozialstudie jetzt vorliegt. Das Papier wurde von Pflegewissenschaftler Nils Lahmann und Statistiker Horst Skarabis verfasst und dient nun als Grundlage für die Konzeption eines Altenplanes sowie die Entwicklung seniorenpolitischer Leitlinien für den Bezirk.
In einer umfangreichen Befragung gaben über 5000 Senioren zu ihrer Lebenssituation Auskunft. Themen waren unter anderem Einkommens- und Wohnverhältnisse, Teilhabe und Engagement, Freizeit und Gesundheit. Aber auch zu ihren Sorgen wurden die älteren Menschen befragt: Wie wird auf ihre speziellen Bedürfnisse eingegangen, fühlen sie sich einsam, welche Zukunftserwartungen haben sie. Zum Thema Mobilität befragt, gaben beispielsweise weit über 80 Prozent der Befragten an, dass sie durch den ÖPNV ausreichend versorgt seien. Auch was das Thema Einsamkeit betrifft, scheint der Bezirk gut aufgestellt zu sein, denn knapp 60 Prozent der Befragten erklärten, sich nie einsam zu fühlen. Die Befragung richtete sich an Steglitz-Zehlendorfer ab 65 Jahre. Aus dieser Bevölkerungsgruppe wurden per Zufallsgenerator 20 000 Personen ausgewählt. 5056 Fragebögen wurden beantwortet und in der Analyse berücksichtigt.
In Steglitz-Zehlendorf leben Stand Juni 2023 insgesamt 310 515 Menschen, 79 013 davon sind über 65 Jahre alt. Der Anteil der Senioren ab 60 Jahre liegt bei insgesamt 100 413 Menschen. Das entspricht rund einem Drittel der Steglitz-Zehlendorfer Bevölkerung. Angesichts dieser Zahlen ist die Studie ein wichtiges Instrument zur Entwicklung eines Altenhilfeplans, denn die Belange älterer Menschen spielen bei der Gestaltung des Bezirks eine wichtige Rolle. „Mit Handlungsempfehlungen zum Abschluss der Studie steht dem Bezirk nun ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem sich entsprechende seniorenpolitische Ziele zukünftig entwickeln lassen können“, fasst Richter zusammen.
Die Studie steht zunächst als PDF-Datei zur Verfügung und kann über die Homepage des Bezirks https://bwurl.de/19w0 unter „Aktuelles“ heruntergeladen werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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