Picknick und Kunst am Pfeiler
SPD und Linke wollen Zwischennutzung am Breitenbachplatz

Der Abriss der Autobahnbrücke am Breitenbachplatz ist beschlossene Sache. Die Zeit bis zum Start der Abrissarbeiten der A104 und bis zum Abschluss der Umbauarbeiten am Breitenbachplatz wollen die Fraktionen von Linken und SPD in der Steglitz-Zehlendorfer Bezirksverordnetenversammlung (BVV) für verschiedene Projekte nutzen.

So fordern die Linken in einem Antrag „Kunst statt grauer Betonsäulen am Breitenbachplatz“. Hintergrund der Idee ist die Aussage der Senatsverwaltung für Verkehr und Mobilität, dass die Autobahnbrücke zwar abgerissen wird, die Betonpfeiler jedoch zunächst noch stehenbleiben. Das sorgte bereits auf einer Infoveranstaltung zu den Abrissplänen für Aufregung bei den Anwohnern. Von einem Schildbürgerstreich war die Rede.

Die Linksfraktion schlägt nun vor, für die Zeit ab 2026, in der die Betonsäulen ohne Fahrbahn stehen werden, durch "Kunst am Betonpfeiler" für optische Aufwertung zu sorgen. „Es gilt das Beste aus diesem Schildbürgerstreich zu machen, zum Beispiel durch künstlerische Interventionen“, sagt Dennis Egginger-Gonzales (Linke) als Initiator des Antrages, der ganz bewusst offen formuliert werde, um kein kreatives Potenzial zu verschwenden.

Für die Zeit bis zum Abriss der Brücken im Herbst schlägt die SPD-Fraktion vor, die gesperrte Autobahn für eine besondere Aktion zu öffnen. Im SPD-Antrag wird das Bezirksamt aufgefordert zu prüfen, ob im Sommer ein zentrales Nachbarschaftspicknick von den Bezirksämtern Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf organisiert werden könnte. Die gesperrte Brücke bietet eine große Fläche ungenutzten Straßenraumes mitten in der Stadt. Das eröffnet Möglichkeiten, die Brücke alternativ zugunsten der Nachbarschaft zu nutzen. Bei der Planung sollen auch lokale Initiativen, Vereine und ansässige Einrichtungen beteiligt werden. Vorbild für die Idee ist die Aktion „Still-Leben Ruhrschnellweg“, bei der anlässlich der Kulturhauptstadt Europas 2010 die B1 und die A40 zwischen Dortmund und Duisburg gesperrt wurden. Sollte die Sperrung der Brücke länger andauern, könnte die Aktion wiederholt werden. „Die Veranstaltung könnte ein großer Gewinn für die anliegende Nachbarschaft und die Bezirke sein. Vor allem in Zeiten, in denen Nachbarschaftlichkeit, Solidarität und Zusammenrücken wichtiger denn je sind“, erklärt die Fraktion in ihrem Antrag.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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