Zwei neue Radrouten, die Stammbahn und das Strandbad Wannsee
Jahresrückblick 2019: Die Berliner Woche erinnert an die wichtigsten Ereignisse

Im Museumsdorf Düppel soll ein Neubau aus Holz und Lehm die maroden Container aus der Gründungszeit ersetzen. Der beste Standort sei am südlichen Ende des Geländes, wie Museumsleiter Marcus Geschke erläutert. | Foto: Ulrike Martin
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  • Im Museumsdorf Düppel soll ein Neubau aus Holz und Lehm die maroden Container aus der Gründungszeit ersetzen. Der beste Standort sei am südlichen Ende des Geländes, wie Museumsleiter Marcus Geschke erläutert.
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Spannend und ereignisreich war das zurückliegende Jahr. Die Berliner Woche ruft noch einmal die wichtigsten Momente in Erinnerung.

Januar

Nach 18 Monaten Bauzeit eröffnet das Haus am Waldsee wieder. Durch einen Anbau hat es 250 Quadratmeter zusätzliche Fläche für ein Café, eine Bibliothek und Büroräume gewonnen.

Nachdem die Senatsverwaltung die Pläne für einen neuen S-Bahnhofzugang am Postplatz auf Eis gelegt hat, regt sich Widerstand in der Bezirksverordnetenversammlung und im Bezirksamt. Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski und Stadträtin Maren Schellenberg wollen sich für den Zugang einsetzen.

Die neue Hundeverordnung kommt und mit ihr die allgemeine Leinenpflicht. Für Kontrollen gibt es laut Stadtrat Michael Karnetzki aber nicht genügend Personal.

Februar

Die 1985 gegründete Laientheatergruppe Schattenlichter präsentiert mit „Richtfest“ von Lutz Hübner ihre 37. Aufführung.

Die Senatsverwaltung will zehn Trassen für Radschnellverbindungen realisieren. Zwei davon laufen durch den Südwesten. Eine führt von der Grenze zu Teltow nach Lankwitz, die zweite soll am Königsweg starten und am S-Bahnhof Halensee enden.

Auf einer Anwohnerversammlung informiert die Initiative für einen eigenen Ortsteil Schlachtensee über das Vorhaben. Eine deutliche Mehrheit spricht sich dafür aus.

März

Am S-Bahnhof Zehlendorf müssen die Planungen für die neuen Zugänge überarbeitet werden. Eine schlechte Bausubstanz der an die Brücken grenzenden Bauwerke wurde festgestellt, was zusätzliche Arbeiten erfordert.

Die Berliner Wasserbetriebe übernehmen die Pflege und Wartung von zehn Brunnenanlagen im Bezirk. Bisher waren private Werbeunternehmen für den Betrieb der Wasserspiele zuständig.

April

Die Kirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe wird wegen Sanierungsarbeiten für ein Jahr geschlossen. Die letzten Gottesdienste sind an Ostern.

Am kleinen Teltower Damm wird Zehlendorfs erste Fußgängerzone eröffnet. Lieferverkehr ist nur noch zu bestimmten Zeiten möglich. Der Wochenmarkt am Postplatz an den Sonnabenden bleibt.

Mai

In ganz Berlin werden die Litfaßsäulen abgerissen und durch neue ersetzt. Stehen bleiben dürfen nur denkmalgeschützte. In Steglitz-Zehlendorf sind es die beiden Säulen am Mexikoplatz.

Die Ronnebypromenade an der Schiffsanlegestelle Wannsee soll umgestaltet werden. Im von der Jury gewählten Konzept überzeugen die „großzügigen Linien“.

Juni

Die Unternehmerin Antje Lange hat ein Konzept für einen Ganzjahres-Betrieb im Strandbad Wannsee vorgestellt. Sauna, Fitness und Kultur sollen das bisherige Angebot ergänzen, auch das Restaurant Lido soll saniert werden.

Im Museumsdorf Düppel sind noch immer die Container aus der Gründungszeit um 1975 im Einsatz. Ein multifunktionaler Neubau aus recycelbaren Materialen soll Abhilfe schaffen. Die geschätzten Kosten liegen bei bis zu zehn Millionen Euro.

Der Optiker Christian Zech erhielt das silberne Bezirksabzeichen. Ausgezeichnet wurde er für sein ehrenamtliches Engagement zur Verschönerung und Umgestaltung des U-Bahnhofvorplatzes Krumme Lanke.

Juli

Zwei neue Radrouten werden eröffnet - die Nikolassee-Route und die Wannsee-Babelsberg-Route. Letztere ist grenzüberschreitend und ein touristisches Gemeinschaftsprojekt.

Die Senatsverwaltung hat das Verfahren um den Bau von Flüchtlingsunterkünften auf Heckeshorn an sich gezogen. Die BVV protestiert dagegen und kritisiert die hohe Zahl der Menschen, die untergebracht werden sollen.

Die Fußballvereinigung Wannsee bietet als Vorreiter die Gesundheitssportart Walking Football an.

August

Die Sanierung von St. Peter und Paul auf Nikolskoe macht Fortschritte. Das frisch vergoldete Giebelkreuz schmückt bereits wieder den Dachfirst.

Die Reaktivierung der Stammbahn rückt in greifbare Nähe. Sie wird im Rahmen des Projekts „Deutschlandtakt 2030“ als Regionallinie in die Planung des Bundes aufgenommen.

Die Skulptur „Negerin“ an der Leuchtenburgstraße ist nach Ansicht der Grünen-Fraktion in der BVV „nackt, affenartig und einfältig“. Sie soll aus dem Straßenbild verschwinden.

September

Das Haus der Jugend Zehlendorf feiert 70-jähriges Jubiläum. In der Einrichtung steht Kreativität im Mittelpunkt, es gibt zahlreiche Musik- und Theater-Angebote.

Anwohner der Gutzmann- und der Leo-Baeck-Straße ärgern sich über das tägliche Verkehrschaos. Sie fordern unter anderem ein Durchfahrtsverbot für Lkw.

Im Bezirk gibt es immer noch keine Kältehilfe-Einrichtung. Die SPD-Fraktion in der BVV mahnt zur Eile.

Oktober

Die AfD-Fraktion in der BVV will eine Straße im Bezirk nach Graf von Stauffenberg benennen. Die anderen Fraktionen zweifeln an der Glaubwürdigkeit der AfD im Kampf gegen die Nazi-Ideologie und lehnen den Antrag ab.

Elke Brumm, die Leiterin der 1985 gegründeten Laien-Theatergruppe „Schattenlichter“, wird für ihre Verdienste mit der Bezirksmedaille geehrt.

Über 1000 Stimmen sind zusammen, aber der Einwohnerantrag der Bürgerinitiative Zehlendorf zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept wird nicht zugelassen. Wegen Formfehlern sind fast 650 Stimmen nicht gültig.

November

Am 10. November feiern Zehlendorf und Potsdam rund um die Glienicker Brücke den 30. Jahrestag des Mauerfalls.

Die Wunschbaumaktion, die im vorigen Jahr im Rathaus Zehlendorf Premiere hatte, startet dieses Mal auch im Rathaus Steglitz. Paten pflücken Wünsche von Kindern aus sozial benachteiligten Situationen und erfüllen sie.

Dezember

Alle BVV-Fraktionen befürworten den ganzjährigen Betrieb im Strandbad Wannsee.

Das neue Jahrbuch des Heimatvereins Zehlendorf erzählt in 14 Kapiteln Geschichten von Menschen, Landschaften und Bauwerken. Unter anderem geht es um die Eingemeindung nach Groß-Berlin vor 100 Jahren.

Am 20. Dezember wird auf dem Vorplatz des U-Bahnhofs Onkel Toms Hütte eine Informationsstele für Richard Draemert enthüllt. Der Bezirkspolitiker setzte sich in den 1920er-Jahren maßgeblich für den Weiterbau der U-Bahn vom Thielplatz bis zur Krummen Lanke ein.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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