Kiezsterne entlasten Familien
Ehrenamtsprojekt sucht ehrenamtliche Alltagshelfer

Mara Kowalewsky leitet das Ehrenamtsprojekt Kiezsterne. Dafür werden Ehrenamtliche gesucht. | Foto:  Stadtteilzentrum Steglitz
2Bilder
  • Mara Kowalewsky leitet das Ehrenamtsprojekt Kiezsterne. Dafür werden Ehrenamtliche gesucht.
  • Foto: Stadtteilzentrum Steglitz
  • hochgeladen von Karla Rabe

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf leben viele Familien. In manchen Ortsteilen sind fast die Hälfte aller Familien sogenannte Ein-Eltern-Familien. Vor allem für Alleinerziehende wird der Alltag mit Kindern zu einer großen Herausforderung. Wenn dann auch noch die Großeltern weit weg oder selbst noch voll berufstätig sind, kann der Familienalltag schnell zur Last werden. Hier kommen die Kiezsterne ins Spiel. Sie sollen überforderte Familien entlasten.

„Kiezsterne“ ist ein Ehrenamtsprojekt des Stadtteilzentrums Steglitz. Dort werden Familien, die Unterstützung im Alltag mit Kindern benötigen und Ehrenamtliche, die helfen wollen, zusammengebracht. Konkret sieht das so aus: „Ein ehrenamtlicher Kiezstern unterstützt eine Familie im Bezirk mit Kindern im Alter von ein bis zwölf Jahren. Das kann ein bis zweimal in der Woche für zwei bis drei Stunden sein, oder auch alle zwei Wochen für ein paar Stunden. Ganz so, wie es passt“, erklärt Mara Kowalewsky. Die Sozialarbeiterin und Familientherapeutin leitet das Projekt in Steglitz-Zehlendorf, das aus dem Welcome-Projekt entstanden ist. „Bei Welcome werden Familien im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes von Ehrenamtlichen betreut. Doch wir haben festgestellt, dass der Bedarf nach Unterstützung oft über das erste Lebensjahr hinaus geht. Aus dieser Überlegung heraus sind die Kiezsterne entstanden“, sagt Kowalewsky.

Die Kiezsterne kommen in die Familien und helfen dort, wo es gebraucht wird. Sie spenden ihre Zeit. Dabei würde es nicht um Patenschaften gehen. Vielmehr springen die Ehrenamtlichen bei Notlagen in einem überschaubaren Zeitrahmen ein. Damit aber auch eine feste Bindung zu den Kindern entsteht, sollte ein Kiezstern für ein halbes bis ein Jahr in einer Familie sein.

Wie die Kiezsterne Familien oder Alleinerziehende entlasten, erklärt Mara Kowalewsky an einem Beispiel: In Zehlendorf gibt es eine Familie mit fünf Kindern, die relativ dicht hintereinander geboren wurden. Jetzt möchte die Mutter eine Umschulung machen. Ohne alltagspraktische Hilfe von außen ist das nicht zu schaffen. Oder ein anderes Beispiel: Eine alleinerziehende und berufstätige Zwillingsmama schafft den Alltag kaum. Ihr würde es schon helfen, wenn sie jemand mit ihren Zwillingen auf den Spielplatz begleitet. „Wir haben aber auch schon Kiezsterne an Familien vermittelt, wo beide Elternteile berufstätig sind. Sie begleiten die Kinder beispielsweise nachmittags zum Sport oder zum Musikunterricht. Auch das hilft“, sagt Kowalewsky. Und weil die meisten Kiezsterne Menschen im Ruhestand sind, die keine Enkelkinder haben, profitieren die Eltern auch von den Erfahrungen der Ehrenamtlichen. Die Kiezsterne wiederum bekommen eine sinnvolle Aufgabe. Doch egal ob jung oder alt, Mann oder Frau – Mara Kowalewsky freut sich über jeden Menschen, der Zeit und Engagement als Kiezstern spenden möchte.

Wer ein Kiezstern werden möchte, braucht zunächst ein polizeiliches Führungszeugnis. Natürlich sind auch Erfahrungen mit Kindern wichtig. Damit es zwischen Familie und Ehrenamtlichem auch passt, gibt es am Anfang ein persönliches Kennenlernen. Innerhalb des Projektes werden fachliche Begleitung, Fortbildungen und regelmäßige Treffen zum Austausch kostenfrei angeboten. Die Kiezsterne sind während der ehrenamtlichen Tätigkeit versichert, die BVG-Kosten innerhalb der Ehrenamtes werden erstattet.

Weitere Infos und Kontakt auf www.stadtteilzentrum-steglitz.de/kiezsterne oder unter Tel. 0174 186 80 39.

Mara Kowalewsky leitet das Ehrenamtsprojekt Kiezsterne. Dafür werden Ehrenamtliche gesucht. | Foto:  Stadtteilzentrum Steglitz
Im Projekt Kiezsterne gilt es, Familien mit Kindern Zeit zu spenden.  | Foto: Stadtteilzentrum Steglitz
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 824× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 802× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.