Strecke wieder mit Zukunft
AG Märkische Kleinbahn übernimmt die Goerzbahn am 1. Januar 2019
Die Goerzbahn kann weiterfahren. Darauf einigten sich alle Beteiligten bei einem Gespräch am 10. September in der Zentrale der Deutschen Bahn AG.
Wie berichtet musste der Betrieb der Bahn am 1. Juli eingestellt werden, da der letzte Nutzer, der Kunststoffteilehersteller APCB, seine Materialtransporte von der Schiene auf die Straße verlegt hatte. Die AG Märkische Kleinbahn (MKB), die in einem ehemaligen Lokschuppen ein Museum betreibt und auch Fahrten zwischen Schönow und Lichterfelde West entlang des Dahlemer Wegs unternimmt, wollte die Pflege der Strecke übernehmen. Allerdings hatte die Betreiberin, die Bahn-Tochter RBH Logistics GmbH, dem Verein zum Jahresende den Lokschuppen gekündigt.
Die MKB fürchtete nicht nur um das Museum mit vielen alten Loks und Personenwagen. „Es geht ja auch um die Strecke als Ressource für das Industriegebiet an der Goerzallee“, sagte Martin van der Veer von der MKB.Jetzt erörterten die MKB, der Konzernbevollmächtige der Bahn, Alexander Kaczmarek, Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU), die RBH-Logistics und Vertreter der Senatsverwaltungen die bestehenden Möglichkeiten.
„Eine Mehrheit hielt es für keine gute Idee hielt, die Goerzbahn aufzugeben“, berichtet van der Veer. Die Meinung der MKB wurde geteilt, dass die Bahn ein wichtiger Infrastrukturfaktor für die Entwicklung des Industriegebietes an der Goerzallee einschätzt. Eines könne jetzt klar gesagt werden: „Die Goerzbahn wird auch nach 114 Jahren weiterleben“, sagt van der Veer. „Dafür ist gesorgt. Zum 1. Januar 2019 wird die Betriebsführung der Goerzbahn auf die Märkische Kleinbahn übergehen.“ Damit ist auch die Kündigung des Lokschuppens vom Tisch.
Es seien verschiedene Pläne in der Schublade, wie die Bahn mit neuen Ideen wiederbelebt werden könne, auch wenn der Güterverkehr in der bisherigen Form zunächst nicht wieder aufgenommen werde. Jetzt gehe es darum, Einzelheiten auszuhandeln.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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