Mit dem Rad direkt zum Ku‘damm
Bei den Radschnellverbindungen liegt der Südwesten vorn
Zehn Trassen für Radschnellverbindungen will die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz realisieren. Die Planungen für die ersten drei haben begonnen. Zwei davon verlaufen durch den Südwesten.
Am weitesten gediehen sind die Machbarkeitsstudien für die so genannte Teltowkanalroute, die 10,5 Kilometer lang sein wird. Die favorisierte Strecke beginnt an der Grenze zu Teltow, führt bis zur Siemensstraße in Lankwitz direkt am Kanal entlang und anschließend durch Steglitz und Schöneberg bis zum Bahnhof Südkreuz. Auf einer Info-Veranstaltung wurden weitere Varianten vorgestellt. Sie könnten unter anderem durch Grünanlagen oder durch Wohngebiete verlaufen. Bis zum Sommer sollen die Machbarkeitsuntersuchungen zum Streckenverlauf abgeschlossen sein und eine Entscheidung für eine Trasse getroffen werden. Laut der von der Senatsverwaltung mit der Projektsteuerung beauftragten GB infraVelo GmbH dauert die Planungsphase zweieinhalb Jahre. 2022 könnte Baubeginn sein, die Eröffnung 2024.
Ebenfalls untersucht wird die 11,1 Kilometer lange Radschnellverbindung Königsweg-Kronprinzessinnenweg. Sie soll am Wannsee starten und über den Königs- und den Kronprinzessinnenweg quer durch den Grunewald bis zur Messe Berlin und dem westlichen Ende des Kurfürstendamms führen. Als voraussichtlicher Endpunkt ist der S-Bahnhof Halensee vorgesehen.
Auch bei dieser Radschnellverbindung sollen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie bis Mitte dieses Jahres vorliegen. Als dritte Verbindung wird die Y-Trasse untersucht, die von Neukölln in Richtung Schönefeld verlaufen soll.
Die Vorteile der neuen Radschnellverbindungen liegen auf der Hand: Sie werden mit hohen Geschwindigkeiten und – bis auf wenige Ausnahmen - ohne Zwischenstopps befahrbar sein. Die Fahrspuren sind mit einer Breite von vier Metern für zwei Richtungen geplant und vom parallel verlaufenden, rund 2,5 Meter breiten Fußweg getrennt. Sie werden nachts beleuchtet sein und im Winter wird Schnee geräumt.
Für Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) sind die geplanten Verbindungen eine entscheidende Verbesserung der Radinfrastruktur. „Lange Strecken können sicher und komfortabel zurückgelegt werden. Das ist ein Anreiz, etwa für den Weg zur Arbeit vom Auto auf das Rad umzusteigen.“
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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