Initiativen und Fahrgastverbände begrüßen die Entscheidung
Bund nimmt Stammbahn wieder in die Planung auf
Die Reaktivierung der Stammbahn ist in greifbare Nähe gerückt. Das Projekt wurde zunächst im Rahmen des Bahnkonzepts Deutschlandtakt gestrichen, jetzt aber wieder als Regionallinie in die Planung des Bundes aufgenommen.
Der Deutschlandtakt soll bis 2030 umgesetzt werden. Dabei ist vorgesehen, den Fern-, Regional- und Nahverkehr deutschlandweit so aufeinander abzustimmen, dass Umsteigemöglichkeiten ohne lange Wartezeiten entstehen. In der Schweiz gibt es einen solchen „Integralen Takt“ bereits. Spätestens alle 60 Minuten treffen Züge aus verschiedenen Richtungen auf den Bahnhöfen ein, halten zum Umsteigen einige Minuten und fahren dann weiter.
Als Regionallinie, die Fahrgäste aus Potsdam nach Wannsee, Zehlendorf oder bis zum Potsdamer Platz bringt, wäre die Stammbahn vor allem für Pendler eine große Entlastung. „Für uns war es eine gute Nachricht, dass die Stammbahn als Regionallinie in den Gutachterentwurf des Deutschlandtaktes aufgenommen wird“, sagt Hubert Bösken von der Bürgerinitiative (BI) Stammbahn. Seit dem Mauerfall vor 30 Jahren stehe die Forderung nach der Wiederinbetriebnahme auf der Agenda der Verantwortlichen, mal vorne, mal weiter hinten. „Nach Jahren steigender Pendlerzahlen haben sich die meisten Verkehrs- und Umweltverbände und das Gros der Parteien in Berlin und Potsdam jetzt zur Stammbahn bekannt.“ Auch die Deutsche Bahn AG stehe dazu.
Jens Wieseke vom Fahrgastverband IGEB begrüßt ausdrücklich die Aufnahme der Stammbahn in den Deutschlandtakt. Diese Strecke biete wichtige Ergänzungen im Fernverkehrsangebot für Berlin und Potsdam „Darüber hinaus können dann auch Regionalzüge aus Brandenburg/Havel, Werder und Potsdam direkt in den Berliner Fernverkehrstunnel geführt werden. Das entlastet die Stadtbahn und bietet neue, attraktive Verbindungen aus dem Südwesten in das Herz von Berlin“, erklärt Wieseke.
„Dass die Stammbahn jetzt nach langen Jahren endlich in die Zielplanung von Bund und Land aufgerückt ist, ist ganz in unserem Sinn“, sagt Hans Leister, Sprecher vom Fahrgastverband Pro Bahn Berlin-Brandenburg. „Die Takte und Fahrzeiten für viele Brandenburger, die nach Berlin wollen, lassen sich dadurch deutlich verbessern.“
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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