Stammbahn-Pläne jetzt konkret
Umfassende Untersuchungen laufen bis 2026
Der Ausbau der Potsdamer Stammbahn als zweigleisige Strecke ist beschlossene Sache. Kürzlich wurde nun auch eine Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung von den Ländern Berlin und Brandenburg über rund 26 Millionen Euro unterzeichnet. Die umfassenden Untersuchungen durch die Deutsche Bahn laufen bis 2026.
Untersucht wird der Abschnitt der historischen Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee und Potsdamer Platz. Die Strecke ist eine der letzten freien Schienenachsen, die eine zusätzliche Direktverbindung zwischen Berlin und Brandenburg ermöglichen. Seit Jahren ist sie stillgelegt und seit langer Zeit wird über die Wiederbelebung diskutiert. Im Mai vergangenen Jahres fiel dann die Entscheidung, auf dieser Strecke künftig die Regionalbahn fahren zu lassen (wir berichteten).
Ziel sei es, dass die Stammbahn die hoch frequentierte Stadtbahn in Berlin mit einer neuen Pendlerstrecke aus Südwest ergänze und noch bessere Verbindungen biete, sagte Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Ihr Brandenburger Kollege, Minister Guido Beermann (CDU), betont, dass die Reaktivierung der Stammbahn eine Riesenchance für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg sei. Es sei auch ein Signal, das zukünftige Regionalverkehrsangebot bis in den ländlichen Raum Brandenburgs auszuweiten und zu stärken. „Eine Inbetriebnahme im Jahr 2038, dem 200-jährigem Jubiläum der Strecke, wäre eine gute Zielmarke“, so Beermann.
Parallel zur Vorplanung wird eine Nutzen-Kosten-Bewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Der Umfang der Vorplanung beinhaltet unter anderem die Elektrifzierung mit Oberleitungen im gesamten Projektbereich und eine durchgehende Zweigleisigkeit mit Ausnahme der Verbindungskurven von und nach Michendorf sowie zwischen Stammbahn und Innenring bei Schöneberg. Zudem sollen die Stationen Potsdam Griebnitzsee, Europarc Dreilinden, Düppel-Kleinmachnow, Zehlendorf, Rathaus Steglitz und Schöneberg erweitert oder neu gebaut werden. An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung an. Dann folgt die Genehmigungsplanung, mit der das Planfeststellungsverfahren vorbereitet wird.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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