CDU fordert neue Recyclinghöfe
BSR setzt dagegen auf Ausbau des Standorts Gradestraße

Ende 2020 schließt der BSR-Recyclinghof am Südkreuz. Danach wird es keinen Hof mehr im Bezirk geben. Die CDU-Fraktion möchte dies nicht akzeptieren und hat dafür, unterstützt von der SPD, einen entsprechenden Antrag in die BVV eingebracht.

Darin wird das Bezirksamt dazu aufgefordert, „sich bei der BSR für die Einrichtung wohnortnaher Recyclinghöfe (möglichst mit Schadstoffannahme) einzusetzen“. Sowohl der Süden als auch der Norden des Bezirks seien dabei zu berücksichtigen. „Die Sperrmüllabfuhr durch die BSR sollte durch eine erleichterte Selbstanlieferung entlastet werden. Auch die Senatsumweltverwaltung hat sich kürzlich für ein dichteres Netz an Abgabestellen der BSR ausgesprochen, wo die Bürger ihre Altwaren entsorgen können“, erklärt der Verordnete Hagen Kliem. Der gleichen Ansicht sind die Fraktionen von FDP und Linken.

Die BSR verfolgt jedoch andere Pläne. Wie Pressesprecherin Sabine Thümler erklärt, konzentriert sich das Unternehmen auf den Ausbau seines Recyclinghofs in der Gradestraße in Britz. Dieser soll bis zur Schließung des Standorts am Südkreuz abgeschlossen sein. In der Gradestraße seien dann deutlich mehr Kapazitäten vorhanden und zugleich erweiterte Öffnungszeiten geplant. Außerdem möchte die BSR dort noch stärker den „Re-Use-Gedanken“ fördern. Dabei geht es um die Wiederverwendung von Gebrauchtwaren. „Wir wollen zeigen, dass man aus vielen Materialien, die derzeit noch auf verschiedensten Wegen entsorgt werden, nützliche Dinge fertigen kann“, heißt es dazu auf der Internetseite der BSR.

Thümler betont, dass die BSR den Standort am Südkreuz gerne behalten hätte. Über das Jahr 2020 hinaus habe es jedoch keine Genehmigung mehr gegeben. Das Areal in der Wilhelm-Kabus-Straße liegt inmitten des Stadtentwicklungsgebiets Schöneberger Linse, wo viele neue Wohnungen gebaut werden sollen.

Die Kritik der CDU-Fraktion, dass nach der Schließung die Nutzung des nächstgelegenen Recyclinghofs vor allem für die Menschen vom südlichen Stadtrand mit einer erheblichen Wegstrecke verbunden sei, will die BSR so nicht stehen lassen. So sei der Standort in der Gradestraße von Marienfelde und Lichtenrade aus sogar deutlich schneller zu erreichen als der Hof am Südkreuz.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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