Baugenehmigungen verzögern sich
Stadtrat bittet wegen Notbetrieb im Bezirksamt um Verständnis

In den letzten Wochen sind im Büro des Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak (CDU) mehrere E-Mails mit ähnlichem Inhalt eingegangen. Darin beschweren sich Bürger, dass sie im Stadtentwicklungsamt niemanden erreichen.

Till Gießmann, Pressereferent des Rechts- und Verbraucherschutzexperten Luczak, hat ein paar dieser Nachrichten an die Berliner Woche weitergeleitet. Sie zeigen, dass sich für einige unschöne Konsequenzen ergeben. „Wir möchten in Lichtenrade auf einem Grundstück bauen und benötigen, um mit unserem Vorhaben weiterzumachen, die Genehmigung für Bau- und Abrissantrag“, heißt es darin beispielsweise. Beide Anträge seien demnach im Dezember gestellt worden.

„Nun neigt sich die gesetzlich vorgeschriebene Bearbeitungszeit für die Anträge bereits dem Ende entgegen.“ Es sei unklar, wann die Arbeit wieder aufgenommen werden könne. Anfragen per E-Mail würden vom Amt nicht beantwortet. „Den einzigen, den man telefonisch überhaupt erreicht, ist der arme Pförtner“, klagen die Betroffenen. „Es gibt auch keine Hinweise darauf, mit welchen Verzögerungen gerechnet werden muss und wann die Ämter wieder besetzt sind. Für uns bedeutet dies, dass die Kosten steigen.“

Der zuständige Stadtrat Jörn Oltmann (Grüne) bittet auf unsere Nachfrage hin um Geduld. Nach Einführung der Notdienstregelung am 23. März waren wochenlang nur 20 Prozent der Mitarbeiter im Bezirksamt anwesend. Das habe Spuren hinterlassen. Sprechstunden sind ausgefallen, Bauanträge konnten nicht bearbeitet werden. Ein Bearbeitungsrückstau sei die Folge. „Kleine Bauvorhaben haben jetzt nicht die große Dringlichkeit. Wir müssen eine Priorisierung vornehmen“, erklärt er. Der Dienstbetrieb solle nun von Woche zu Woche stärker aktiviert und Baugenehmigungsverfahren sollen nach und nach abgearbeitet werden. „Die Volllast werden wir in den nächsten Wochen und Monaten aber nicht erreichen“, so Oltmann. „Angefressen“ sei er in diesem Zusammenhang wegen der digitalen Möglichkeiten für seine Mitarbeiter. Er könne überhaupt nur arbeiten, weil er seine private Technik einsetze. Homeoffice für die Verwaltung habe sich als schwierig erwiesen. „Wir sind viel zu schwerfällig. Es muss für solche Fälle abgeschirmte Lösungen geben. Privatunternehmen sind uns da deutlich voraus."

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 541× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 830× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 807× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.187× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.