Von vornherein zu klein geplant?
Tempelhof: Kinder- und Vereinsschwimmen haben Vorrang bei Badneubau an der Götzstraße

Das weit über 50 Jahre alte Hallenbad an der Götzstraße ist veraltet und schlecht gedämmt. | Foto:  Schilp
  • Das weit über 50 Jahre alte Hallenbad an der Götzstraße ist veraltet und schlecht gedämmt.
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Im Zuge des Stadtumbaus „Neue Mitte Tempelhof“ soll das Hallenbad an der Götzstraße abgerissen und neu gebaut werden. Frühestens 2026 soll es fertig sein. Der Abgeordnete Alexander King (Die Linke) hat Zweifel, dass es den Bedürfnissen der Tempelhofer genügt.

Das neue Bewegungs- und Gesundheitsbad wird nur geringfügig größer als das jetzige. Standort ist in der Götzstraße 20, wo heute noch Kleingärtner ansässig sind. Vorgesehen sind ein Becken mit fünf 25-Meter-Bahnen, ein Lehrschwimmbecken und ein „multifunktionales Fitnessbecken“. Die alte benachbarte Halle soll in Betrieb bleiben, bis die neue eröffnet ist. Dann weicht sie Wohnungsbau.

Alexander King hat sich kürzlich in einer parlamentarischen Anfrage erkundigt: „Wäre eine Zwei-Becken-Lösung oder eine Erweiterung des Schwimmbeckens von derzeit fünf auf mindestens acht 25-Meter-Bahnen nicht den Bedarfen der wachsenden Stadt angemessener?“ Nicola Böcker-Giannini, Staatssekretärin für Sport bei der Senatsvewaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport, antwortete, dafür gebe es nicht genug Platz auf dem Grundstück. Oberste Priorität sei, das Schul- und Vereinsschwimmens sicherzustellen. Das würde mit der geplanten Wasserfläche erreicht. Zudem könne der Neubau zu festen Zeiten auch von der Öffentlichkeit genutzt werden.

Letztendlich hängt es am Geld. Die Staatssekretärin beurteilt den Zustand der Bäderinfrastruktur als „zum Teil sehr kritisch“. Die Berliner Bäderbetriebe hätten den Sanierungsbedarf bis 2030 mit rund 400 Millionen Euro beziffert, ohne Neubauten. Im Bezirk seien in der mittelfristigen Planung (bis 2026) Ausbesserungsarbeiten im Stadtbad Schöneberg vorgesehen. Aus Geldmangel wurden schon der Abriss des Kombibads und der Neubau eines Multifunktionsbads am Mariendorfer Angkogelweg abgeblasen (die Berliner Woche berichtete). Zurzeit müssen dort unvorhergesehene Reparaturen erledigt werden. Deshalb hat sich die übliche Sanierungs- und Schließungsphase vor der Sommersaison verlängert. Mit der Öffnung ist frühestens Mitte Juli zu rechnen. Auf die Planung des Bads an der Götzstraße habe die schwierige Lage in Mariendorf aber nur geringen Einfluss. „Die meisten Schulen und Vereine weichen auf andere Bäder aus, hauptsächlich aufs Kombibad Gropiusstadt“, so die Staatssekretärin.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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