235 Kinder ohne Schulplatz
Willkommensklassen fehlen / Verordnete fordert mehr Einsatz

Im Bezirk leben 235 Kinder und Jugendliche, die noch keinen Platz in einer Willkommensklasse haben. Sie stehen auf einer Warteliste, und das bereits länger als einen Monat.

„Die Situation, nicht alle Kinder und Jugendlichen beschulen zu können, ist für alle Beteiligten höchst unbefriedigend und belastend“, erklärt Schulstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bezirksverordneten Martina Zander-Rade. Die schulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion wollte wissen, welche Lösungsmöglichkeiten das Bezirksamt sieht.

Dollase wies zunächst darauf hin, dass vor allem die große Anzahl der Menschen in den drei Unterkünften auf dem Tempelhofer Feld ein Problem darstelle. Eine Besserung ist jetzt allerdings in Sicht: Aktuell ist die Nutzung von Räumen auf dem Bildungscampus Schöneberger Linse in der Ella-Barowsky-Straße 62 für weitere Willkommensklassen in Planung. Um den Kindern auf der Warteliste wenigstens Lerngruppen bieten zu können, soll eine Doppelbelegung von Schulräumen im Schichtsystem – eine Gruppe am Vormittag, eine zweite am Nachmittag – so schnell wie möglich Abhilfe schaffen. Zander-Rade fragte auch nach Alternativen. Es gebe für ukrainische Kinder und Jugendliche temporäre Lerngruppen des Vereins „Schöneberg hilft“ als Überbrückungsmaßnahme, so der Stadtrat. Für Kinder im Grundschulalter bestehe in der Gemeinschaftsunterkunft Columbiadamm 84 im Rahmen des Projekts „Fit für die Schule“ der Deutschen Kinder- und Jugendhilfe ebenfalls die Möglichkeit des Gruppenlernens. Freie Räume in Jugendfreizeiteinrichtungen gebe es laut Jugendamt nicht, denn durch Kooperationspartner wie etwa Vereine seien sie zum Großteil belegt.

Martina Zande-Rader begrüßt die Idee des Schichtsystems, sieht aber noch mehr Möglichkeiten. Man könne in den Jugendfreizeiteinrichtungen sicher noch zusammenrücken. „Sind die alle auch vormittags ausgebucht oder gibt es noch Platz für temporäre Gruppen? Und warum nicht nach weiteren bezirkseigenen Räumen suchen, oder auch bei freien Trägern?“, fragt sie. Das sei zu prüfen. Jetzt gehe es darum, kreativ zu werden, gemeinsam könne viel erreicht werden.

„Die Kinder wollen lernen, Sie brauchen einen regelmäßigen Tagesablauf, alles ist besser für sie, als immer nur in der Unterkunft zu sitzen.“

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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