Test-Betrug in Shisha-Bars
70 Prozent der Gäste mit gefälschten Coronatests

Bei einer Schwerpunktaktion zur Einhaltung der Corona-Regeln hat das Ordnungsamt massiven Test-Betrug aufgedeckt.

Die für das Ordnungsamt zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) spricht von einer „erschreckenden Bilanz“. Gemeinsam mit Polizei und Gesundheitsamt hatten die Kontrolleure vier Shisha-Bars überprüft. Neben dem Jugendschutz ging es vor allem um die Einhaltung der sogenannten 3G-Regel für Innenräume - also dass Gäste negativ getestet, vollständig geimpft oder genesen sein müssen. Von den 80 vorgelegten Corona-Tests waren 56 gefälscht, wie das Bezirksamt mitteilt. Das sind 70 Prozent Trefferquote für die Corona-Kontrolleure. Die Fake-Tests waren wohl so offensichtlich falsch, dass das Bezirksamt von illegalen Dokumenten spricht. „Die Tests stammten alle vom selben Testinstitut in einem Ost-Berliner Außenbezirk“, sagt Christiane Heiß. Es soll sich um einen Vordruck handeln, der im Internet kursiert und den sich die Jugendlichen ausgedruckt haben. Mühe hat sich keiner gegeben, denn nicht mal das Testdatum war aktuell, sagt Heiß‘ Referent Osamah Khalifa.

Ermittlung wegen Urkundenfälschung

Die Polizei hat alle Gäste mit gefälschten Tests aus den Shisha-Bars verwiesen. Gegen sie wird nun wegen Urkundenfälschung ermittelt. Laut Christiane Heiß drohen Bußgelder über den Regelbetrag von 500 Euro hinaus. „Nach Prüfung der Sach- und Rechtslage können Bußgelder in Höhe eines vierstelligen Betrages anfallen“, so Heiß. Ihr Referent kündigte an, zukünftig die Corona-Kontrollen in Restaurants und Bars zu erhöhen. Fälschungen würden „rigoros zur Strafanzeige gebracht“.

Die Barbesitzer wurden belehrt, dass sie auf die Echtheit der vorgelegten Dokumente achten müssen. In diesem Fall war den Betreibern das offensichtlich komplett egal; wahrscheinlich hat sich niemand die Schreiben zeigen lassen.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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