Bewohnerräte in Unterkünften
Grüne möchten Geflüchtete durch Selbstorganisation integrieren

„Hilfe zur Selbsthilfe, gendergerecht, demokratiefördernd und an den Bedürfnissen der Geflüchteten orientiert.“ So beschreiben die Grünen in der BVV die Vorteile eines durch Geflüchtete selbst organisierten Bewohnerrates.

In einem Antrag fordern die Bezirksverordneten Elisabeth Kiderlen und Astrid Bialluch-Liu das Bezirksamt daher auf, ein Rahmenkonzept für die Gründung und Organisation zu entwickeln. Betreiber und Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften sollten dabei beteiligt werden. Die wichtigsten Eckpunkte haben sich die Grünen bereits überlegt. Das Rahmenkonzept sollte demnach beinhalten, dass ein Bewohnerrat für zwei Jahre gewählt wird. Dabei sollte ein Querschnitt der Bewohner in einer Unterkunft abgebildet werden, unter anderem mit Vertretern verschiedener Sprachgruppen sowie einem Frauen- und Männeranteil von jeweils 50 Prozent.

Die Mitgliedschaft sollte unabhängig sein von der Änderung der Wohnsituation und der gewählte Vorsitzende regelmäßig in den Sozial- und Integrationsausschuss eingeladen werden. Regelmäßige Treffen des Bewohnerrats mit dem Flüchtlingskoordinator beziehungsweise Integrationsbeauftragen sowie Trägern der Flüchtlingsarbeit und Ehrenamtlichen gehörten ebenfalls dazu. Für die Gründung eines Bewohnerrates sollte der Bezirk nach Wunsch der Grünen für die Dauer von mindestens drei Monaten personelle Unterstützung zur Verfügung stellen.

„Weiterhin wird das Bezirksamt ersucht zu prüfen, ob eine Unterstützung (Finanzierung) aus Mitteln des über den Masterplan Integration dem Bezirk zur Verfügung gestellten Integrationsfonds erfolgen kann“, heißt es im Antrag der Partei. Als Vorbild dient der Flüchtlingsrat der Gemeinde Elm-Asse in Niedersachsen, die für ihr Integrationskonzept in diesem Jahr mit dem Deutschen Integrationspreis vom Bundesinnenministerium ausgezeichnet wurde. Dort bekommen Geflüchtete viel Eigenverantwortung und kümmern sich selbstständig um Projekte und ihre Interessen. Sie vernetzten sich innerhalb ihrer Sprachgruppe über Messenger-Dienste, wodurch viele Geflüchtete schnell und unbürokratisch erreicht wurden. In Tempelhof-Schöneberg gibt es laut den Grünen bereits im Rathaus Friedenau eine Art Beirat und entsprechende Bestrebungen in der Unterkunft Marienfelder Allee.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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