Von Straßenverkehr bis Klimaschutz
Kinder- und Jugendparlament reicht Anträge ein

Zum zweiten Mal hat das Kinder- und Jugendparlament per Briefwahl über eingereichte Vorschläge abgestimmt. Eines der dringendsten Anliegen ist und bleibt der Straßenverkehr.

Seit 17 Jahren gibt es das Parlament im Tempelhof-Schöneberg. Momentan gehören ihm junge 115 Mitglieder an. Sie werden von Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen entsandt und bringen nicht nur ihre eigenen Ideen, sondern auch die ihrer Altersgenossen in das Gremium ein. Vorschläge, die eine Mehrheit finden, werden den Bezirksverordneten vorgelegt.

Dass die Wahl auf dem Postweg erfolgte, hat Gründe: Für eine digitale Abstimmung gibt es keine kostenfreien, datenschutzkonformen und nicht manipulierbare Programme. Außerdem sollte es jedem Mitglied des Parlaments ermöglicht werden, sein Votum abzugeben – auch ohne Internetzugang.

So bekamen alle ein Anschreiben mit dem genauen Ablauf der Wahl, einem Stimmzettel, auf dem die 57 Anträge aufgeführt waren, sowie einem adressierten und frankierten Rückumschlag. Danach hatten die jungen Parlamentarier vier Wochen Zeit, sich mit den Vorschlägen zu beschäftigen, Fragen zu stellen und ihre Entscheidungen zu fällen.

Lediglich der Antrag „Schuluniformen gegen Mobbing“ fand keine Mehrheit. Die Forderungen der Kinder und Jugendlichen reichen von mehr Tischtennisplatten im Cheruskerpark bis zur Einführung von Inklusionslotsen an den Schulen. Ebenfalls gibt es den Wunsch, im Unterricht öfter über Klimaschutz zu sprechen und auch praktisch mit gutem Beispiel voranzugehen. So sollte in Schulen Recyclingpapier verwendet, Müll getrennt und ein Veggie-Day in den Mensen eingeführt werden. Ein Drittel aller Anträge beschäftigen sich mit dem Straßenverkehr, den viele als gefährlich oder störend empfinden.

Die Anliegen liegen inzwischen den Bezirksverordneten vor. Jetzt freuen sich die jungen Parlamentarier auf die Einladungen zu den Ausschusssitzungen, bei denen sie ihre Ideen und Forderungen mit den Erwachsenen diskutieren können.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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