Das geht nur gemeinsam
Orte der Begegnung in den Kiezen schaffen
Von Wiebke Neumann, Bezirksverordnete und Sprecherin für Soziales
Wir müssen den öffentlichen Raum gemeinsam mehr gestalten und als Begegnungsort nutzen – das wünsche ich mir für unseren Bezirk und für unsere Stadt!
Der öffentliche Raum war nie so wichtig wie in den letzten Monaten. Viele Begegnungsorte wie Museen, Lokale oder auch soziale Einrichtungen hatten geschlossen oder konnten nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Dadurch haben viele von uns Parks, Plätze, Spielplätze, Bänke und Grünflächen vor Ort viel mehr zu schätzen gelernt. Und es ist aufgefallen: wir haben zu wenig davon.
Die SPD-Fraktion hat sich in den letzten Jahren mit vielen unterschiedlichen Initiativen dafür eingesetzt, dass der öffentliche Raum in unserem Bezirk wieder mehr Ort der Begegnung wird.
Den öffentlichen Raum gerecht verteilen
Wir müssen die vorhandene Fläche gerechter verteilen. Dazu gehört auch, dass wir den Fußverkehr und den Radverkehr stärker in den Blick nehmen und sicherer machen müssen. Bezirkliche Gremien wie den FahrRat stärken wir dafür. Und wir haben die einzelnen Stellen, die wir verbessern müssen, im Blick. Beispielsweise den Ausbau des bezirklichen Fahrrad-Nebenroutenkonzeptes, ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den Schöneberger Norden, Radüberquerungen wie über die Potsdamer Straße, längere Ampelphasen für Fußgänger*innen und vieles mehr.
Mobilitätsangebote in den Kiezen müssen vor allem stationsgebunden gedacht werden. Mit Jelbi-Stationen, an denen Angebote von ÖPNV und Sharing (Roller, Räder, Autos) an einem Ort und mit einer App angeboten werden. Das hilft dabei, das Free-Floating-Chaos von Leihrädern und E-Rollern im öffentlichen Raum einzudämmen. Die SPD-Fraktion im Bezirk hat zusätzlich Parkflächen für E-Roller gefordert, damit diese nicht mehr den Rad- und Fußverkehr überall behindern.
Auch die Parkraumbewirtschaftung trägt zu mehr Flächengerechtigkeit bei. Wir setzen uns dafür ein, dass die angekündigte Ausweitung der Parkzonen schnell kommt. Für den ruhenden Radverkehr brauchten wir deutlich mehr und sichere Abstellmöglichkeiten an zentralen Halte- und Umsteigepunkten. Das wurde bereits 2017 in einem Antrag für den Schöneberger Norden gefordert. Mittlerweile gibt es viel mehr Fahrradbügel im Bezirk. Aber die selbst gesteckten Ziele sind noch nicht erfüllt und wir müssen auch in den kommenden Jahren für mehr Radabstellanlagen sorgen, damit die Mobilitätswende gelingen kann.
Den öffentlichen Raum kreativ erobern
Ich will, dass wir wieder mehr Lust wecken, sich Räume zurückzuerobern. Besonders spannend finde ich Projekte und Initiativen, die Straßen- und Parkflächen (temporär) anders nutzbar machen wollen und dadurch die Menschen im Kiez neu zusammenbringen.
(Temporäre) Nachbarschafts- und Spielstraßen können an den richtigen Stellen eine tolle Ergänzung für Familien und Nachbarschaften sein. Dafür braucht es aber die richtigen Rahmenbedingungen und Engagement vor Ort. Andere Bezirke haben gezeigt, wie wertschätzend und effektiv die Engagierten unterstützt werden können. Die SPD-Fraktion in Tempelhof-Schöneberg hat beantragt, dass die Engagierten und die Anwohnenden mit Informationen rund um das Thema temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen versorgt werden: einfach, transparent und kompakt.
Kiezblocks sind eine weitere spannende Idee für Nachbarschaften. Es gibt viele Aktive, die mit Kiezblocks den Durchgangsverkehr aus ihren Wohngebieten heraushalten wollen und wir unterstützen diese Initiativen. Sie wollen außerdem echte Begegnungsorte für die Menschen im Kiez schaffen. Das besondere an den Kiezblock-Initiativen ist, dass die gesamte Nachbarschaft von Anfang eingebunden und beteiligt werden soll, um gemeinsam individuelle Konzepte zu entwickeln, die für die jeweiligen Situation vor Ort passen.
So kann mehr Miteinander im öffentlichen Raum gelingen: gemeinsam!
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