Überraschungspakete für Senioren packen
Altenpfleger Dennis Schoneveld möchte Heimbewohnern eine Freude zu Weihnachten machen

Dennis Schoneveld betreut am Mariendorfer Damm Senioren und organisiert eigentlich auch Veranstaltungen für sie. Momentan fällt das aber leider flach. | Foto: Schilp
  • Dennis Schoneveld betreut am Mariendorfer Damm Senioren und organisiert eigentlich auch Veranstaltungen für sie. Momentan fällt das aber leider flach.
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Die Corona-Krise trifft viele Senioren hart. Besonders schwierig ist es für Menschen, die in Pflegeheimen leben. Deshalb hat Altenpfleger Dennis Schoneveld beschlossen, den Bewohnern des Domizils Alt-Mariendorf eine besondere Überraschung zu bereiten.

„Weihnachten im Schuhkarton“ ist eine Aktion, die es seit vielen Jahren gibt. Normalerweise werden dabei Pakete an Kinder verteilt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens groß werden. Dennis Schoneveld hat die Idee aufgegriffen und bittet nun um Geschenke für „seine“ Senioren.

„Etliche unserer Bewohner haben leider niemanden mehr. Und gerade in dieser Zeit wäre es doch schön, ihnen zu zeigen, dass sie nicht am Rand der Gesellschaft stehen, sondern ein Teil von ihr sind“, sagt er. Wer ein Päckchen verschenken möchte, könnte Pflegeprodukte wie Kamm, Bürste, Rasierer, Duschzeug oder Nagelpflegeset hineinpacken, Naschereien oder etwas Gebasteltes, Dekorationen für Nachtschrank und Fenster. Dankbar seien die Senioren auch für Kissen, Decken, Socken, Rätselhefte oder Briefe. „Letztendlich geht es um die nette Geste“, sagt Schoneveld.

Im Domizil Alt-Mariendorf leben 62 Frauen und Männer. Corona hat ihren Alltag verändert. Die ersten Wochen des Lockdowns im Frühjahr seien wirklich schlimm gewesen, erzählt Schoneveld, speziell für die Demenzkranken. „Sie haben die Situation ja nicht begriffen und einige haben ihre nächsten Angehörigen nicht mehr erkannt, als sie wieder kommen durften.“ Im Sommer sei es dann zum Glück möglich gewesen, sich im Garten zu treffen – aber natürlich mit Maske und ohne einander in den Arm nehmen zu dürfen.

Momentan können Besucher eine Stunde pro Tag in die Einrichtung kommen, nach Anmeldung und Schnelltest vor Ort. Für Bewohner, die auf die Straße wollen, gilt strenge Maskenpflicht. Das Leben im Heim ist eintöniger geworden. „Unsere Veranstaltungen musste ich alle absagen“, sagt Schoneveld, der in normalen Zeiten mindestens jeden Monat etwas Schönes organisiert: Varieté, Filmnachmittage, gemeinsame Essen und, und, und. Das falle nun flach und sorge für Unzufriedenheit bei den Senioren.

Natürlich ist es auch Essig mit der üblichen großen Weihnachtsfeier im Restaurant. Im vergangenen Jahr waren Kitakinder aus der Nachbarschaft zu Gast und haben gesungen, das sei toll gewesen, so Schoneveld. Dieses Mal kann es am 24. Dezember lediglich Bescherungen in den einzelnen Wohnbereichen geben – mit Kaffee und Kuchen und hoffentlich vielen festlich verpackten Schuhkartons.

Zumindest auf der Facebook-Plattform Nett-Werk, ist die Idee des Altenpflegers begeistert aufgenommen worden. Ob sich das jedoch tatsächlich in Päckchen niederschlägt, bleibt abzuwarten. Für den Fall, dass es zu viele werden, gibt Dennis Schoneveld sie an andere Pflegeeinrichtungen weiter, das steht für ihn fest.

Er hat noch eine Bitte: Wer einen Schuhkarton packt, sollte daraufschreiben, ob er für eine Frau und einen Mann gedacht ist und was sich darin befindet. So kann Schoneveld die Geschenke an die passende Person weitergeben. Am liebsten wäre es ihm angesichts der Corona-Regeln, wenn die Gaben bis zum 18. Dezember per Post geschickt werden an: Dennis Schoneveld, Domizil Alt-Mariendorf, Mariendorfer Damm 148-150, 12107 Berlin. Die Päckchen dürfen aber auch persönlich vorbeigebracht werden. Wer Fragen hat, erreicht den Altenpfleger am besten werktags von 7 bis 15.30 Uhr unter Telefon 22 19 22 33 38.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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