Berlins modernste Notaufnahme
Bauabschnitt am Grazer Damm beendet
Im Auguste-Viktoria-Klinikum am Grazer Damm wurde kürzlich gefeiert, denn der zweite Abschnitt des Krankenhausneubaus ist fertig. Im Dezember will dort Berlins modernste Notaufnahme ihren Betrieb aufnehmen.
Der erste Bauabschnitt, eröffnet vor gut zwei Jahren, ist mit dem zweiten verbunden. Insgesamt gibt es dort zwölf Operationssäle und 212 Betten, davon 46 für Intensivpatienten. Ins Erdgeschoss der beiden Bauabschnitte zieht die Zentrale Notaufnahme. Sie verfügt über eine eigene Radiologie, 45 Überwachungsplätze und modernste Technik. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass auf den rund 3250 Quadratmetern bis zu 90.000 Menschen im Jahr versorgt werden können. Bisher war die Rettungsstelle auf maximal 50.000 Menschen ausgelegt.
Gute Bedingungen bieten die integrierte Computertomografie-Abteilung, die Zusammenführung der Operationssäle, die Stroke Unit für Schlaganfallpatienten und die Intensivstationen direkt oberhalb der Notaufnahme. Johannes Danckert, Vorsitzender der Vivantes-Geschäftsführung: „Hier sind alle wichtigen Fachdisziplinen in unmittelbarer räumlicher Nähe untergebracht – also beste Voraussetzungen, um Notfallpatienten optimal zu behandeln.“
Die Kosten für die beiden Bauabschnitte liegen bei 140 Millionen Euro, das Land Berlin beteiligte sich mit rund zehn Millionen. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) hält das für eine sinnvolle Investition. „Durch die Zentralisierung entsteht ein hochmodernes Krankenhaus, das die gesundheitliche Versorgung für die Bevölkerung im Südwesten Berlins und auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheidend verbessert“, sagt sie.
Die Kehrseite der Medaille ist die Aufgabe des Tempelhofer Wenckebach-Krankenhauses, gegen die es viele vergebliche Proteste gab. Die meisten Stationen sind inzwischen an den Grazer Damm gezogen. Lediglich die Abteilungen für Psychiatrie und Altersmedizin sind noch am alten Standort. Auch damit ist spätestens 2032 Schluss. Dann will Vivantes weitere Häuser am Grazer Damm fertiggestellt haben. Dafür wurden bereits vier alte Bauten und ein Kriegsbunker abgerissen. Im Wenkebach-Krankenhaus bleiben wird nur das Hospiz. Das restliche Gelände soll sich mittelfristig in einen Ausbildungscampus für Gesundheitsberufe verwandeln.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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