Die vielen Facetten des Ehrenamts
Bezirk vergibt Verdienstmedaillen und Förderpreis 2019
Am 17. Mai waren im Rathaus Schöneberg wieder jede Menge strahlende Gesichter zu sehen. Bürgermeisterin Angelika Schöttler und Mitglieder der BVV haben acht Ehrenamtliche mit der Verdienstmedaille des Bezirks ausgezeichnet. Außerdem wurde im Goldenen Saal auch der Förderpreis überreicht.
„Die Engagierten bereichern mit ihrem Ehrenamt den Kiez, zeigen Solidarität und sind sichtbares Zeichen des Miteinanders in der Gesellschaft“, erklärte Schöttler. Zu den Trägen der Verdienstmedaille 2019 gehört Bärbel Kopp, die seit 20 Jahren in der Kleiderstube Schöneberg arbeitet. Dort nimmt sie mit ihrem Team hochwertige Kleidung aus zweiter Hand an, bereitet diese auf und gibt sie für kleines Geld, für Bedürftige sogar kostenfrei, weiter. Auf der Schöneberger Insel ist Eckhardt Mechow ehrenamtlich in der Tagespflege des Nachbarschaftsheims Schöneberg Pflegerische Dienste gGmbH tätig. Er betreut Gäste, begleitet Bewohner zu Arztterminen und übernimmt kleine Erledigungen für die, die keine Angehörigen mehr haben.
Bereits seit mehr als 40 Jahren setzt sich Karl-Heinz Heidemüller für Menschen mit Behinderung und Inklusion ein. Beim Verein „Cocas“ kümmert er sich um Gruppenreisen, verwaltet die Finanzen und ist ehrenamtlicher Geschäftsführer. In der Seniorenarbeit des Bezirks ist hingegen Doris Gläsing aktiv. Sie betreut die Gäste in der Seniorenfreizeitstätte "Mireille Mathieu“ und hilft dort beim Organisieren von Veranstaltungen. Für die Belange der Sportvereine engagiert sich Elisabeth Korte-Hirschfeld. Anfang der 90er-Jahre begann sie als Betreuerin einer Fußballmannschaft beim BFC Germania 1888 und war maßgeblich an der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Tempelhofer Sportvereine beteiligt. Ab 2001 übernahm sie den Vorsitz des Bezirkssportbunds. Als Sprecherin aller Berliner Bezirkssportbünde macht sie sich für die kleinen Vereine stark.
Anita Kümmel ist seit 1996 Mitglied und ehrenamtliche Helferin beim Bezirksverband Tempelhof des Unionshilfswerks. Sie organisiert Veranstaltungen für Mitglieder und Gäste sowie Spielenachmittage in der Seniorenfreizeitstätte „Rudolf-Wissell-Haus“ in Mariendorf. Bei der Berliner Aids-Hilfe ist Thomas Feller seit mehr als zwei Jahrzehnten dabei. Angefangen beim „Café PositHIV“ in Schöneberg beriet er Menschen vom Wohngeldantrag bis zur Antragsstellung auf Schwerbehinderung. Als Berater zu sozialrechtlichen Fragen hilft er Betroffenen, offen über ihre Ängste, Erkrankung, Sorgen und Nöte zu sprechen. Auf gleich mehreren Gebieten bringt sich Margarete Wegner ein. Für die Tempelhofer Stadtteilgruppe des ADFC organisiert und leitet sie Kieztouren. Ab 2007 übernahm sie die Leitung der wöchentlichen Ausgabestelle von „Laib und Seele“ in der Kirchengemeinde Marienfelde. Im Dorothee-Sölle-Haus sorgte sie 2017 bei einem Treffen ehrenamtlicher Helfer und geflüchteter Menschen für einen Austausch, der in einen gemeinsamen Kochkurs zum besseren Verständnis der unterschiedlichen Kulturen mündete.
Der Förderpreis der BVV geht in diesem Jahr an den Straßenchor Berlin. Diesen stellte Chorleiter Stefan Schmidt im Sommer 2009 aus Obdachlosen, Drogensüchtigen, Bedürftigen und Menschen, die einfach gerne singen wollten, zusammen. Von der Straße schaffte es der Chor in nur wenigen Wochen auf die Bühne. Es gab ein Abschlusskonzert in der Universität der Künste und auch im Fernsehen wurde über ihn berichtet. Seit Herbst 2010 wird regelmäßig im großen Saal der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde geprobt.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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