"Nachwuchs in ehrenamtlicher Sache"
Freiwillige Feuerwehren in Tempelhof-Schöneberg suchen Unterstützung

Auch im Jahr 2025 gesucht: Interessenten für den freiwilligen Feuerwehrdienst in Tempelhof-Schöneberg.  | Foto:  Berliner Feuerwehr/Paul Schaefer
  • Auch im Jahr 2025 gesucht: Interessenten für den freiwilligen Feuerwehrdienst in Tempelhof-Schöneberg.
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Man liest von ihnen nach großen Bränden, katastrophalen Unfällen oder wenn sie, wie auch dieses Mal wieder, in der Silvesternacht von Randalierern angegriffen werden – den Rettungskräften der Berliner Feuerwehr und ihrer Arbeit für die Allgemeinheit.

Spricht man von „der Feuerwehr“, so denken die meisten Menschen im Tempelhof-Schöneberg wahrscheinlich vor allem an die Berufsfeuerwehr. Doch obwohl Berlin eine Millionenstadt ist und selbst der Bezirk Tempelhof-Schöneberg einwohnermäßig hinter keiner deutschen Großstadt zurückstecken muss, werden auch dort Freiwillige Feuerwehren in Notfällen aktiviert. In ganz Berlin engagierten sich im Jahr 2023 insgesamt 1622 Menschen ehrenamtlich in diesen Einsatzabteilungen, um anderen Menschen in akuter Not zu helfen.

Was viele im Bezirk vielleicht gar nicht wissen: Auch in Tempelhof-Schöneberg gab es 2023 insgesamt 84 solcher Freiwilligen, die auf die drei Feuerwehrwachen Im Domstift 22 in Lichtenrade, in der Wilhelm-von-Siemens-Straße 15 in Marienfelde sowie in der Feurigstraße 58 in Schöneberg verteilt waren. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Lichtenrade übrigens unterstützen die Berufsfeuerwehr bei besonderen Anlässen wie etwa wetterbedingten Ausnahmezuständen oder bei großen Einsätzen, beispielsweise bei umfangreichen Bränden. Dagegen erledigen die Freiwilligen Feuerwehren in Schöneberg und Marienfelde ihre Einsätze im Regelbetrieb der Feuerwehr. Außerdem können die Freiwilligen Feuerwehren bei Katastrophen wie Hochwasser oder Waldbränden zur Hilfe angefordert werden.

Allerdings reicht die Zahl der Aktiven nicht aus, weshalb die Berliner Feuerwehr auch weiterhin „Nachwuchs in ehrenamtlicher Sache“ sucht. Denn wer seine Freizeit in den Dienst der guten Sache stelle, leiste bei den Einsätzen oft schnelle und unbürokratische Hilfe für Menschen in akuter Not. Da machten sich fehlende „helfende Hände“ schnell negativ bemerkbar, heißt es dazu sinngemäß im Internetauftritt der Feuerwehr Berlin.

Doch was muss man tun, wenn man eine mögliche Mitarbeit in Betracht zieht? Zuerst geht es auf die Suche nach einer nahegelegenen Wache, schließlich sollte die für ehrenamtlich Tätige in Wohnortnähe liegen. Ist diese im Internet unter dein-einsatz.berlin gefunden, folgt dort eine kurze – telefonische oder schriftliche – Bewerbung, auf die man in der Regel zu einem „Schnuppertag“ eingeladen wird.

Grundvoraussetzung für eine dauerhafte Mitarbeit ist, gesund und sportlich fit zu sein, denn nur solche Personen können in Gefahrensituationen effektiv helfen. Doch dies ist nicht alles: Die Verschiedenheit der Einsätze erfordert auch von Freiwilligen Feuerwehrleuten solide Kenntnis der möglichen Gefahren, der unterschiedlichen Spezialgeräte und der Einsatztaktik. An der Berliner Feuerwehr-Schule erhalten die Ehrenamtlichen ihre Grundausbildung, haben zudem die Möglichkeit, eine der angebotenen Spezialausbildungen zu absolvieren. Schließlich gib es an den Wachen regelmäßig Unterricht und Übungen, um das einmal Gelernte nicht wieder zu vergessen. Doch auch dies ist vielleicht nicht unwichtig für den Entscheidungsprozess künftiger Bewerberinnen und Bewerber: Viele, der bei der Freiwilligen Feuerwehr erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen lassen sich auch gut im privaten Alltag oder im Beruf einbringen.

Wer nun denkt, es seien nur „gestandene“ Männer gefragt, irrt gewaltig. Zwar gibt es zur Zeit nur rund 100 Frauen bei den Freiwilligen Feuerwehren in Berlin, doch gilt nach Auskunft der Berliner Feuerwehr: „Grundsätzlich gibt es bei der Feuerwehr nichts, was eine Frau nicht auch tun könnte.“

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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