Der Supermarkt als Beratungsstelle
Grüne wollen Gewaltopfern Hilfe bieten

Gewaltopfer können sich in Supermärkten beraten lassen: Das ist der ungewöhnliche Vorschlag, den die Fraktion der Grünen in der BVV macht.

Gerade jetzt, in Zeiten der Pandemie und des Lockdowns, hocken Familien eng aufeinander. Das sorgt oft nicht für mehr Harmonie, sondern führt zu Gereiztheit, Streit und auch körperlicher Gewalt. Wird eine Frau geschlagen und hat sie überdies noch einen Mann, der sie kontrolliert, ist es schwer für sie, Hilfe zu finden. Die Bezirksverordnete Elisabeth Kiderlen sagt dazu: „Supermärkte sind vielfach der einzige Ort, den ein Opfer ohne Aufsicht durch den Täter aufsuchen kann. Darum wäre es wichtig, die Supermärkte in den Gewaltschutz einzubeziehen.“ In einigen Städten Italiens sei das bereits Wirklichkeit.

Die Grünen haben nun in der Bezirksverordnetenversammlung einen entsprechenden Antrag gestellt. Es solle geprüft werden, ob eine unbürokratische Anlaufstelle in ausgesuchten Supermarkten angeboten werden kann. Außerdem möchte die Fraktion, dass nicht nur in öffentlichen Gebäuden die kostenlose Beratungs- und Hilfe-Rufnummer Telefon 08000/11 60 16 ausgehängt wird, sondern auch in allen Supermärkten und in den Apotheken.

Über den Antrag wird demnächst der Ausschuss für Frauen-, Queer- und Inklusionspolitik diskutieren und eine Empfehlung aussprechen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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