Unterwegs, um zu impfen
Medizinisches Team versorgt Flüchtlinge und Wohnungslose

Stadtrat Oliver Schworck (Zweiter von rechts), die stellvertretende Amtsärztin Dr. Birte Schilling (rechts) und Mitglieder des Impfteams. | Foto:  Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
  • Stadtrat Oliver Schworck (Zweiter von rechts), die stellvertretende Amtsärztin Dr. Birte Schilling (rechts) und Mitglieder des Impfteams.
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Damit kann kein anderer Berliner Bezirk punkten: Tempelhof-Schöneberg hat ein eigenes Team, das regelmäßig unterwegs ist und besonders gefährdeten Menschen impft.

Zweimal in der Woche besuchen die Mitarbeiter Flüchtlingseinrichtungen und Notunterkünfte für Wohnungslose. Auch Pflegedienste fragen zunehmend an, ob das Team bei ihren Patienten vorbeikommen und ihnen die dritte Impfung verabreichen kann.

Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck (SPD) sagt, auch Geflüchtete und Wohnungslose mit oder ohne Papiere dürften nicht unterversorgt sein. „Ich bin überzeugt von unserer Strategie, mit dem mobilen Impfteam auf eine Zielgruppe zuzugehen, die aus verschiedenen Gründen nicht selbst in der Lage ist, die Angebote in einem Impfzentrum oder beim Hausarzt wahrzunehmen.“ Das Personal könne der Bezirk aus eigener Kraft stellen, ohne dass Leute von anderen Stellen abgezogen werden müssten. Auch die Hilfe der Bundeswehr werde nicht benötigt. Die vier Ärzte und sechs medizinischen Fachangestellten sind bereits seit dem 4. August im Einsatz. In den ersten Monaten sei der Beratungsbedarf sehr hoch gewesen. „An einem Tag hat das Team Aufklärungsarbeit geleistet und erst am Folgetag geimpft“, so Schworck. Inzwischen sei die Akzeptanz deutlich gestiegen.

Das hat laut dem Stadtrat mehrere Gründe: die gute Zusammenarbeit mit den Leitungen der Einrichtungen, die Vorbereitung der Einsätze und die Mehrsprachigkeit des Impfteams. „Es können beispielsweise Personen aus dem arabischen, russischen oder vietnamesischen Raum in ihrer Muttersprache informiert werden“, erklärt Stadtrat Schworck.

Die regelmäßige Anwesenheit des Teams in den Flüchtlingsunterkünften hat noch einen anderen Vorteil. Familien mit unvollständigem oder nicht geklärtem Impfstatus können mit einem Piks auch gegen Masern, Mumps und Röteln geschützt werden. „So steht der Integration der Jüngsten nichts entgegen und sie können zügig eine Kindertagesstätte oder Schule besuchen“, so der Stadtrat.

Die Mitglieder des Teams wollen in den Wintermonaten noch mehr Adressen auf ihre Liste nehmen und besonders Pflegebedürftige und kleinere Einrichtungen der sozialen Wohnhilfe besuchen. Oliver Schworck bittet daher alle anderen Tempelhof-Schöneberger, die sich impfen lassen wollen, die Anlaufstelle in der Tiefgarage von Ikea am Sachsendamm oder ein anderes Berliner Impfzentrum zu nutzen. Standorte und Terminbuchungen sind unter https://service.berlin.de/standorte/impfzentren/ abrufbar.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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