Keine Toiletten in Sicht
Wünsche des Bezirks nach öffentlichen WCs an zwei S-Bahnhöfen bleiben unerfüllt
Die Corona-Pandemie hat es überdeutlich gemacht: Es fehlt an öffentlichen WCs in der Stadt. Die Bezirksverordneten wollen, dass zumindest an den S-Bahnhöfen Marienfelde und Schöneberg sowie am U-Bahnhof Alt-Mariendorf Toiletten gebaut werden. Doch es sieht schlecht aus.
Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) hat sich in der Angelegenheit an mehrere Stellen gewandt. Die BVG verwies auf das Toilettenkonzept des Landes Berlin aus dem Jahr 2017, das die Wall AG umsetzt. Darin seien Bedürfnisanstalten an den genannten Bahnhöfen nicht vorgesehen. „Wir als BVG planen selbst keinen Bau von Toilettenanlagen“, heißt es weiter.
Die Deutsche Bahn AG teilt mit, sie betreibe WCs nur an Bahnhöfen der Kategorie 1 und 2. Die Bahnhöfe Marienfelde und Schöneberg gehörten jedoch zur Kategorie 5 beziehungsweise 4. In beiden Stationen seien zudem in den nächsten Jahren keine Umbauten geplant, in deren Rahmen Toiletten errichtet werden könnten. Stille Örtchen in oder an S-Bahnhöfen gebe es im Bezirk nur am Südkreuz und an der Station Tempelhof.
Die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Bauen nimmt ebenfalls Bezug auf das bestehende Toilettenkonzept, das in einem „aufwendigen Beteiligungsverfahren“ entstanden sei. Zu den Wünschen der Bezirksverordneten wird die Senatsverwaltung konkret: Am S-Bahnhof Schöneberg gebe es keine öffentlichen Flächen, die zur Verfügung stehen. In Marienfelde könnten die Menschen in fünf Minuten das WC an der Ecke Marienfelder Allee 30 und Hranitzkystraße erreichen. Am U-Bahnhof Alt-Mariendorf liege die nächste Toilette drei Minuten entfernt an der Ecke Mariendorfer Damm und Friedenstraße.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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