Zu wenig Platz für Hundewiesen
CDU-Fraktion bleibt ungeachtet zweier Pilotversuche unzufrieden
Im kommenden Jahr will das Bezirksamt zwei kleine Hundeauslaufgebiete einrichten. Das ist vor allem der CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zu wenig. Sie setzt sich seit Jahren für mehr Flächen ein, auf denen die Vierbeiner sich austoben dürfen.
Insgesamt sind knapp 12 000 Hunde im Bezirk registriert (Stand: Ende 2023). Das sind 2000 mehr als drei Jahre zuvor. Demgegenüber stehen zwei Auslaufgebiete: auf dem Tempelhofer Feld und am Schöneberger Ella-Borowski-Weg , der vom Verein „Inselhunde“ betrieben wird. Bei der jüngsten BVV-Sitzung fragte die CDU nach den aktuellen Planungen. Die Antwort übernahm Saskia Ellenbeck (Grüne), als Stadträtin unter anderem für Umwelt und Grünflächen zuständig. Sie sagte, dass neue Hundewiesen im Heinrich-von-Kleist-Park und im Volkspark Mariendorf vorgesehen sind – allerdings „nur auf sehr begrenzten Flächen“. Beide Grünflächen werden gerade saniert, und bei der Bürgerbeteiligung hätten sich viele Menschen für einen Hundeauslauf ausgesprochen. Aber es gebe auch Anlieger, die lautes Bellen befürchteten und dem Projekt ablehnend gegenüberstünden. Deshalb seien die beiden Vorhaben als „Piloten“ zu verstehen. Das Bezirksamt will schauen, ob es funktioniert und dann erst entscheiden, ob es bei den Auslaufgebieten bleibt.
Der CDU-Verordnete Carsten Buchholz ist mit der Antwort nicht zufrieden. „Der Bezirk Pankow bietet im Mauerpark sogar kostenloses Training für das Zusammenleben von Mensch und Tier an. Bei uns dagegen wird das Thema stiefmütterlich behandelt“, sagt er. Besonders kritisiert er, dass das Bezirksamt einen Beschluss vom März dieses Jahres ignoriere. Darin fordern die Verordneten, die Nordspitze des Cheruskerparks am Schöneberger Gasometer in eine Fläche für Vierbeiner umzuwandeln. „Die Nordspitze ist ohnehin nur eine Brache, auf der Hunde schon heute ohne Leine laufen. Statt einfach zu handeln, verschiebt die grüne Stadträtin alle Entscheidungen auf den Sankt-Nimmerleins-Tag“, so Buchholz.
Ellenbeck verweist dagegen auf die „signifikante Unterversorgung an Grünflächen“ im Tempelhof-Schöneberg. Es gelte deshalb, die unterschiedlichen Bedürfnisse der jungen und älteren Bewohner abzuwägen, beispielsweise nach Erholungsflächen, Spielplätzen, Sportanlagen – und auch Hundeauslaufgebieten.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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