Warten auf die "Berliner Toiletten"
Corona-Krise verzögert Austausch der Bedürfnisanlagen

Fünfzig Cent kostet die Benutzung der Berliner Toilette. | Foto: Schilp
  • Fünfzig Cent kostet die Benutzung der Berliner Toilette.
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Im vergangenen und in diesem Jahr wollte der Senat die Zahl der öffentlichen Toiletten von 257 auf 281 erhöhen. Außerdem war geplant, den Großteil der alten Modelle durch die „Berliner Toiletten“ zu ersetzen. Doch die Firma Wall, für die stillen Örtchen verantwortlich, ist im Verzug.

Das teilte Stefan Tidow, Staatssekretär in der Senatsumweltverwaltung, auf eine parlamentarische Anfrage hin mit. Die Corona-Krise wirke sich auch auf diesen Bereich aus. Die Produktion der Toilettenanlagen sei erschwert, die Genehmigungen ließen länger auf sich warten. Deshalb verschiebe sich der Aufbau der noch fehlenden 55 barrierefreien Häuschen, die nicht in Frauen- und Männerbereiche getrennt sind, ins nächste Jahr. Bei Wall wird damit gerechnet, dass im Sommer 2021 alles erledigt ist.

Allerdings verwies Stefan Tidow darauf, dass nicht alle zunächst ausgewählten neuen Standorte tatsächlich geeignet seien. An manchen Stellen sei ein Wasser- beziehungsweise ein Stromanschluss nicht möglich, bei anderen fehle es an Platz. „Die Firma Wall und die Bezirke definieren in diesen Fällen Ersatzstandorte, die dann wiederum eingehend auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen sind“, so der Staatssekretär.

Genau so ist es an der Schöneberger Frobenstraße. Hier sollte eine neue Anlage gebaut werden, die jene an der Kurfürstenstraße vor der Zwölf-Apostel-Kirche ersetzt. Das hat sich aber als nicht realisierbar herausgestellt. Ebenfalls offen ist, wann das geplante stille Örtchen am Mariendorfer Heidefriedhof installiert werden kann.

Es hat sich jedoch auch etwas getan: An 18 angestammten Standorten in Tempelhof-Schöneberg gibt es bereits die „Berliner Toilette“. Zwei weitere sollten eigentlich in diesem Jahr folgen, doch aus den genannten Gründen ist mit einer Verzögerung zu rechnen – und zwar am S-Bahnhof Tempelhof und an der Ecke Prinzenstraße und Mariendorfer Damm. Am Rand des Boseparks (Manteuffelstraße) war das hochmoderne WC-Haus ohnehin erst für 2021 geplant.

Haben Senat und die Firma Wall den Austausch der Toiletten abgeschlossen, dann folgt anschließend der nächste Schritt. In den kommenden Jahren sollen 85 weitere Bedürfnisanstalten in Berlin entstehen, bis die Zielgröße von 366 erreicht ist.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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