Ein ganz bedeutender Preis in Berlin
Green Buddy Awards 2018 verliehen
Bei der Verleihung des Bezirksumweltpreises Green Buddy Award würdigten die Laudatoren immer wieder zwei Dinge: Verantwortung und Einsatz.
Aus 42 Bewerbungen wurden in fünf Kategorien die ideenreichsten Unternehmen und Projekte in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Gewinner erhielten einen Buddy Bären, ein Preisgeld von 2000 Euro und eine Urkunde. Neu ist die Kategorie Einzelhandel.
Die Zahl der Bewerbungen aus dem Einzelhandel habe über die Jahre stetig zugenommen, erläutert Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). „Das schrie förmlich danach, eine eigene Kategorie zu werden.“ Lieferwege und Angebotspalette seien ein großer Bereich, der sich nachhaltig entwickeln sollte. Den ersten Bären für den Einzelhandel kann Sirplus nach Hause mitnehmen. Die Gesellschaft aus Dahlem verkauft in „Rettermärkten“ in Charlottenburg, Steglitz, Friedrichshain-Kreuzberg sowie online Lebensmittel, die weggeworfen würden, nur weil sie zu groß, zu klein, zu krumm sind oder deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. „Wenn wir unseren Nachkommen keine vernünftige Umwelt hinterlassen, hat das alles keinen Sinn“, sagte Buddy-Bär-Sponsor Klaus Herlitz zu Beginn der Veranstaltung im Urban Nation Museum in der Bülowstraße.
In der Kategorie „Smart Cities Lösungen“ ging der grüne Bärenkumpel an die Gewobag Wohnungsbaugesellschaft für ihre Modernisierung von 734 Wohnungen im Wohnpark Mariendorf. Damit können künftig jedes Jahr bis zu 3000 Tonnen CO2 vermieden werden. Das Preisgeld spendet die Gewobag für ein Mädchenprojekt im Ortsteil.
Über die Bärentrophäe in der Kategorie Abfallvermeidung kann sich die gemeinnützige Gesellschaft „Arbeit für Behinderte“ (AfB) aus Düren freuen. Sie hat einen Laden in der Malzfabrik an der Bessemerstraße. Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen recycelt für den Wiederverkauf ausgemusterte IT- und Mobilgeräte von Unternehmen, Versicherungen, Banken und öffentlichen Einrichtungen. Je nach Fähigkeiten werden die Tätigkeiten von einem behinderten und einem nichtbehinderten Arbeitnehmer gemeinsam ausgeführt.
In der 2017 geschaffenen Kategorie „Young Green Buddy“ hat der Lette Verein gewonnen. Seit Mai gibt die Bildungseinrichtung am Viktoria-Luise-Platz in der Mensa ausschließlich Mehrwegbecher und Porzellantassen aus. Bis dahin wurde aus Pappbechern getrunken. Jeden Monat landeten 2500 Stück im Müll. Das Preisgeld wollen die jungen Leute für weitere Mehrwegbecher verwenden.
Als Gewinner in der Kategorie „Umweltschonende Produktion und produktionsnahe Dienstleistungen“ kam ein Glücksbringer auf die Bühne: Schornsteinfegermeister Christian Liebermann aus Marienfelde. Er betreibt einen vollständig klimaneutralen Betrieb und Privathaushalt. Der Bezirk selbst engagiert sich für Nachhaltigkeit, indem er die Stelle eines Klimaschutzbeauftragten geschaffen hat. 2019 werde es zahlreiche „gute Aktionen“ innerhalb der Verwaltung, aber auch gemeinsam mit Unternehmen geben, kündigte die Bürgermeisterin an. Eine ganze Reihe Unternehmen seien bereits aktiv. Angelika Schöttler erinnerte an das Projekt „Null Emission Motzener Straße“ (NEMo).
Umweltstadtrat Oliver Schworck (SPD) sieht den Award in den kommenden zehn Jahren zu einem „ganz bedeutenden Preis in Berlin“ avancieren. Partner des Bezirks beim Green Buddy Award sind die öffentlich-private GmbH Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, die Investitionsbank Berlin, die BSR und der Marienpark Berlin. Sie stiften die Preise und fördern die feierliche Verleihung. Weitere Auslober sind der Handelsverband Berlin-Brandenburg und das Umwelt- und Naturschutzamt.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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