Sechs neue Oasen für Wildbienen
Pflanzaktion mit Schulkindern aus Tempelhof-Schöneberg abgeschlossen
Im November haben Tempelhofer-Schöneberger Kinder rund 7000 Frühblüher auf ihren Schulgeländen gepflanzt. Unterschiedliche Akteure zogen bei dem Projekt an einem Strang.
Den Anstoß dafür gab der Verein bee4us, der sich für Wildbienen einsetzt. Die Mitglieder haben beobachtet, dass Kinder häufig zu wenig Stadtnatur erleben und von Erwachsenen hören, dass Insekten gefährlich seien. Viele wissen nicht, wie wichtig die Tierchen sind und dass sie auf Pollen und Nektar angewiesen sind. Damit Krokusse und andere Frühblüher ab Februar wieder Nahrung bieten, müssen ihre Zwiebeln bereits im Herbst in die Erde gebracht werden. Warum also nicht beides verbinden und gemeinsam mit Kindern Blumen pflanzen?
Der Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg (lsfb) zeigte sich von der Idee begeistert und konnte seinerseits die Fördervereine von sechs Schulen für das Projekt gewinnen – und zwar von der Rudolf-Hildebrand-, Paul-Klee-, Maria-Montessori-, Sternberg- und Neumark-Grundschule sowie der Friedenauer Gemeinschaftsschule. Dort ging es Anfang November auch los. Rund 40 Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klasse halfen beim Buddeln und Versenken der Zwiebeln mit. Für einige von ihnen war es das allererste Mal, dass sie etwas gepflanzt haben. Lehrer Tobias Mehrtens sagte: „Das direkte Erleben der Natur ist für alle Kinder wichtig, aber privat haben leider manche nur wenige Möglichkeiten dazu.“ Ein Mädchen berichtete nach der Arbeit stolz, sie traue sich nun, Erde anzufassen. Vorher fand sie die eher eklig.
Die Pädagogen an den Schulen wurden im Vorfeld der Aktion fachlich eingewiesen. Die Kinder hörten die Geschichte über Hummel Helga. Kein Zufall: Hummeln sind die ersten Wildbienen im Jahr, die auf Nahrungssuche gehen. Sie werden also garantiert zu den Besuchern der Frühblüher auf den Schulgrundstücken gehören. Im März kommenden Jahres wissen Groß und Klein mehr. Dann sollen Fotos mit den Blumen und den Insekten die Runde machen.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.