Neue Pflegekonzepte für Grünanlagen im Bezirk
Sperrung von Wiesen nur temporär möglich
Die für die Grünflächen im Bezirk zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) hat sich gegenüber der BVV zu den Pflegestrategien ihres Fachbereichs geäußert. Dabei geht es darum, wie künftig der Artenschutz besser gewährleistet werden kann.
Ausgangspunkt war ein Antrag der FDP-Verordneten Dagmar Lipper. Sie hatte Mitte Juni das Bezirksamt gefordert, „in jedem Park des Bezirks ein Areal einer Wiese abzutrennen und eine klassische Blumenwiese anzulegen“. Dieser wurde später in der BVV in seinem Wortlaut verändert. Danach sollte das Bezirksamt prüfen, „in welchen Parkanlagen des Bezirks ein Areal einer Wiese abgetrennt und vor Betreten geschützt werden kann“.
„Eine Sperrung von Wiesenflächen ist nur temporär für die Zeit der Neuansaat sinnvoll. Aufgrund des hohen Nutzerdrucks ließe sich eine dauerhafte Sperrung erfahrungsgemäß in einer Grünanlage nicht umsetzen“, erklärte Christiane Heiß. Ihren Angaben zufolge hat Tempelhof-Schöneberg ein Flächenkontingent von gerade einmal zwei Quadratmetern Wiese und einem Quadratmeter Rasen pro Einwohner. „Der Bezirk verfügt leider nicht über so viele Freiflächen, dass er es sich leisten kann, Teile von Grünanlagen der Bevölkerung vorzuenthalten“, betont die Stadträtin. Für reine Naturschutzzwecke sei die Ausweisung von Naturschutzgebieten wie im Schöneberger Südgelände das richtige Planungsinstrument. „Diese Anlagen dienen dauerhaft dem Naturschutz, da sie nicht betreten werden dürfen.“
Die Artenzusammensetzung der Wiesenflächen könne jedoch auch durch eine „neue Ansaat mit gebietsheimischem Saatgut“ verbessert werden. „Hierzu möchte der Fachbereich Grünflächen in den kommenden Jahren Pflegekonzepte für jede einzelne Grünanlage und auch für die Friedhöfe entwerfen, sodass die Pflege noch differenzierter wird. Insbesondere sollen Säume als Übergangsbereiche zwischen Rasen- und Gehölzflächen geschaffen werden, um die Artenvielfalt zu erhöhen“, so Heiß.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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