Sit in und Holzfahrräder
Aktion auf der Langenscheidtbrücke für eine familienfreundliche Fahrradstraße
Das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg hat seine Kunstaktion auf der Langenscheidtbrücke beendet. Die Aktivisten fordern dort seit Längerem eine familienfreundliche Fahrradstraße.
Vier Wochen lang hatten Kinder aus dem Kiez auf der Langenscheidtbrücke neun bunt bemalte Holzfahrräder aufgestellt. Ihre Botschaft: Auch Kids sind mobil. Ein Sit-in mit Picknickdecke, Spiel- und Infoangeboten begleiteten die Kunstaktion, die das Netzwerk Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg bis Mitte August organisiert hatte. Die Aktivisten fordern schon länger, dass über die Langenscheidtbrücke eine Fahrradstraße führt. „Sie muss schnell eingerichtet werden, durchgängig sein und darf keinen motorisierten Durchgangsverkehr aufweisen“, erklärt Jens Steckel vom Netzwerk.
Die Langenscheidtbrücke ist Teil der Ost-West-Fahrradroute, die die Ortsteile Wilmersdorf, Schöneberg und Kreuzberg verbindet. Sie wird von Radfahrern rege genutzt, ist aber vor allem zwischen der Langenscheidtbrücke und der Monumentenbrücke nicht fahrradfreundlich, da viele Autos die Route als Schleichweg benutzen. Im Juni 2019 hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) deshalb auf Antrag der Grünen beschlossen, diese Verbindung über die Fritz-Elsas-Straße, Freiherr-vom-Stein-Straße, Belziger Straße, Erdmannstraße, Langenscheidtstraße und Monumentenstraße als Fahrradstraße auszubauen. Zuvor hatten die Fahrradaktivisten, wie berichtet, immer wieder spontane Demos und „Straßenpicknicke“ auf der Langenscheidtbrücke organisiert und die dauerhafte Sperrung der Brücke für den motorisierten Verkehr gefordert. Nun folgte die Kunstaktion.
Inzwischen läuft die Planung
Inzwischen hat das Bezirksamt aber die Planung von Fahrradstraßen im Bereich Fritz-Elsas-Straße, Freiherr-vom-Stein-Straße, Belziger Straße, Helmstraße, Erdmannstraße, Langenscheidtstraße und Monumentenstraße in Auftrag gegeben. „Diesen Schritt begrüßen wir ausdrücklich“, so Jens Steckel.
Sichere Radfahrstreifen will das Netzwerk unter anderem aber auch auf dem Tempelhofer Damm. Mit regelmäßigen Kurzdemos vor dem Rathaus Tempelhof – zuletzt am 4. August – wollen die Aktivisten dafür ein Zeichen setzen. „34 Monate sind seit dem Beschluss der BVV für den Verkehrsversuch auf dem Tempelhofer Damm vergangen und noch immer ist nichts von einem Radweg auf der Straße zu sehen.“ Dabei mache es der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg erfolgreich vor. Dort würden Pop-up-Radwege innerhalb eines Monats geplant und umgesetzt.
Mehr Infos zum Netzwerk: www.rad-ts.de.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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