Ordnungsamt stellt Rücksichtslosigkeit und Uneinsichtigkeit fest
Anzeigenhagel wegen Elterntaxis

Der Außendienst des Ordnungsamts hat bei Kontrollen vor mehreren Schulen im Bezirk seit dem Sommer zahlreiche Verstöße von Elterntaxis festgestellt.

„Leider muss eine Zunahme rücksichtlosen Parkens und Fahrens konstatiert werden, sodass neben beispielsweise Menschen mit Behinderung vor allem Kinder Schwierigkeiten haben, die Fahrbahn sicher zu überqueren und einzusehen“, lautet das Fazit von Stadträtin Christiane Heiß (Grüne). Den Bezirksverordneten, die sich nach einem gemeinsamen Antrag von SPD und CDU für verstärkte Kontrollen ausgesprochen hatten, legte sie eine Liste mit den Ergebnissen der Kontrollen vor.

An vier gesonderten Einsatztagen zu Beginn des ersten Schulhalbjahrs 2019/2020 haben die Kontrolleure demnach 140 Anzeigen und 27 Umsetzanforderungen verfasst. Am 8. August erbrachte in Friedenau eine 4-Uhr-Streife, die eine reine Schulwegüberwachung durchführte, gleich 150 Anzeigen. Im Bereich Schöneberg wurde dieses Resultat am 31. Oktober mit 158 Anzeigen sogar noch überboten. Außerdem wurden Ende September und Anfang Oktober elf gezielte Einsätze vor verschiedenen Schulen durchgeführt. Ergebnis: 51 Anzeigen, elf Verwarnungen und fünf Umsetzungen. Zu Schuljahresbeginn im Jahr davor waren 330 Anzeigen und 28 Umsetzungsanforderungen an sechs Einsatztagen erfolgt.

Einsätze werden 2020 fortgesetzt

„Das Freihalten der Ecken und Überwege dient der Schaffung von Sichtbeziehungen, die es allen Verkehrsteilnehmenden überhaupt erst ermöglichen, einander wahrzunehmen. Trotz der gefährlichen Auswirkungen ihres Handelns ist Uneinsichtigkeit bei den Bürgerinnen und Bürgern anzutreffen“, so Christiane Heiß. „Gesellschaftliches Miteinander lebt davon, dass ein Wille der einzelnen Personen besteht, Regeln dem Grunde nach einzuhalten. Besonders augenfällig wird dieses Missverhältnis – erforderliche Regelbeachtung und Rücksichtnahme betreffend – wenn sie durch Eltern geschieht, die ihren Nachwuchs an erster Stelle selbst geschützt sehen, sich aber nicht entsprechend verhalten wollen“, erklärte sie. Die Einsätze werden laut Heiß fortgesetzt. Es bestehe ein Dauerauftrag bezüglich der Schulwegüberwachung, der von den Außendienstmitarbeitern je nach Akutauftragslage wahrgenommen werde.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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