Wo sind die Radverkehrsplaner?
Die Linke möchten Stellen attraktiver machen und schneller besetzen
Die Verkehrswende ist seit Langem eines der großen Themen in Berlin. So plant der Senat wie berichtet zehn neue Radschnellverbindungen, darunter die Teltowkanalroute. Auch das Bezirksamt von Tempelhof-Schöneberg arbeitet am Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur.
Eine wichtige Rolle spielen in diesem Prozess die Radverkehrsplaner. Im Bezirk bleiben jedoch weiter Stellen unbesetzt, sodass sich Projekte und ambitionierte Vorhaben verzögern. Ein großes Problem, das zum Beispiel der ADFC in der Vergangenheit mehrfach kritisiert hat. Auch den Fraktionen in der BVV ist dieser Umstand ein Dorn im Auge, wie ein neuer Antrag der Linken zeigt.
Darin bringt der Bezirksverordnete Martin Rutsch Lösungsvorschläge ein. In Abstimmung zwischen dem Straßenamt und der Organisationseinheit für Finanzen und Personal sollten die Stellen für Radverkehrsplaner im Bezirk attraktiver gestaltet werden, „um diese schnellstmöglich zu besetzen“.
Rutsch sieht unter anderem Prämien- und Zulagensysteme sowie effektivere Stellenausschreibungen als zwingend erforderlich an. Des Weiteren fordert er das Bezirksamt auf, für eine Lösung der Besetzungsprobleme bei der Radwegeplanung verstärkt den Dialog mit der freien Wirtschaft zu suchen. Diese stehe bei der Suche nach geeigneten Fachkräften in direkter Konkurrenz zur Verwaltung. „Offensichtlichstes Problem ist der Mangel an Fachkräften auf dem aktuellen Arbeitsmarkt, der den bezirklichen Radwegeausbau verhindert. Dieser Mangel wird durch eine doppelte Konkurrenz zur freien Wirtschaft sowie den anderen Bezirken verstärkt. Eigentlicher Kern des Problems sind verwaltungsinterne Strukturen und Prozesse, die der Schaffung von attraktiven Radwegeplanstellen im Weg stehen", so Rutsch.
Langfristig gesehen könne laut ihm nur der Senat für eine Behebung des Problems sorgen. Dafür müsse die Konkurrenzsituation zwischen den Bezirken aufgehoben werden. „Die fehlenden Radwegeplaner im Bezirk sind Element der mangelhaften personellen Ausstattung des Bezirksamts, um wichtige Dienstleistungen für die Menschen in diesem Bezirk erbringen zu können“, so Martin Rutsch. „372 Meter beim Radwegeausbau 2018 sind ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass hier ein strukturelles Problem vorliegt.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.