"Von Anfang an chancenlos"
Senat lehnt Radschnellweg entlang S-Bahnlinie 2 ab

Es wird definitiv keinen Radschnellweg zwischen Priesterweg und Lichtenrade geben. Warum das so ist, wollte der Abgeordnete Christian Zander (CDU) kürzlich wissen und stellte eine parlamentarische Anfrage.

Insgesamt 30 „Trassenkorridore“ in der ganzen Stadt seien geprüft worden, teilte Markus Kamrad, Staatssekretär bei der Senatsverwaltung für Mobilität, mit. Die drei Bewertungskriterien waren Infrastruktur, Potenziale und Wirtschaftlichkeit. Nur zwölf Strecken blieben nach diesem ersten Schritt übrig. Die Tempelhof-Schöneberger Verbindung ist nicht dabei. Christian Zander zeigt sich enttäuscht. Er glaubt, dass ein Radschnellweg entlang der Trasse der S-Bahnlinie 2 von Anfang an chancenlos gewesen ist. „Er wurde wohl nur in die Analyse aufgenommen, um vorweisen zu können, wie viele Routen man untersucht hat. Eine einigermaßen gründliche Prüfung erfolgte nicht“, sagt er.

Anders könne er sich nicht die Ausführungen Kamrads erklären, an der Strecke zwischen Lichtenrade und Priesterweg wären mehrere signalisierte Bahnübergänge notwendig. „Dabei werden doch derzeit alle Querungen über oder unter die Bahntrasse verlegt und großflächig Lärmschutzwände errichtet. Wo bliebe denn da noch Raum für signalisierte Bahnübergänge für einen Radweg?“ fragt Zander.

Auch die Aussage des Staatssekretärs, es hätten einige Rampen für die Schnellverbindung gebaut werden müssen und das sei zu teuer, lässt der CDU-Politiker nicht gelten. „Die Notwendigkeit von Rampen war von Anfang an offenkundig. Hier hätte entweder gründlicher gearbeitet werden oder erst gar keine Analyse erfolgen müssen.“ Nun gehe es darum, eine „möglichst schnörkellose Verbindung von Lichtenrade bis zum Radschnellweg der Teltowkanalroute im Bereich Attillastraße beziehungsweise Priesterweg“ zu schaffen. Daran werde er mit engagierten Lichtenradern arbeiten, so Zander.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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