Fußgänger kommen noch zu kurz
SPD will Fußwegebeirat gründen, auch Die Linke mit Ideen
Fahrradaktivisten klagen über den zu langsamen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Autofahrer fluchen, wenn sie wegen Pop-up-Radwegen länger im Stau stehen. Viel zu selten in der Debatte über die künftige Aufteilung des Straßenlands werden derweil Fußgänger gehört.
Die aktuellen Anträge der SPD- und der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung könnten in Tempelhof-Schöneberg diesbezüglich für frischen Wind sorgen. Oliver Fey, Bezirksverordneter der Sozialdemokraten, möchte einen Fußwegebeirat gründen lassen. „Ziel des beratenden Gremiums soll die lokale Umsetzung des Fußverkehrabschnittes des Berliner Mobilitätsgesetzes sein“, erklärt er. Auf dem Weg zu einer Neugestaltung der Gehwege als besonders geschützte Räume für Kinder, Senioren und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen seien verschiedene Themen zu beachten. Es müsse beispielsweise über Straßenüberquerungen, Verkehrsberuhigungen, Schulwege und Beleuchtung beraten werden.
Zusammensetzen solle sich das Gremium laut Fey aus Experten und interessierten Bürgern zum Fußverkehr sowie Vertretern des Bezirksparlaments. Ein zweimonatlicher Tagungsrhythmus werde angestrebt. Der Fußwegebeirat solle eigenständig sein und unabhängig vom bereits existierenden „FahrRat“ tagen und beraten. „Das Berliner Mobilitätsgesetz wurde um den Fußverkehrsteil ergänzt und muss nun zügig umgesetzt werden. Den Bezirken kommt hierbei eine zentrale Rolle zu, da sie vor Ort die Kompetenzen besser bündeln können“, sagt Fey.
Auch Martin Rutsch von der Linksfraktion hat sich Gedanken gemacht. „Der Fußverkehr ist integraler Bestandteil des Umweltverbunds und somit des gesamtstädtischen Verkehrs in Berlin. Entsprechend ist es folgerichtig, das Mobilitätsgesetz um diesen Aspekt zu ergänzen“, meint er. Nun seien aufbauend auf den bisherigen Maßnahmen in der Arbeitsplanung des Fachbereichs Straßen weitere Verbesserungen für den Fußverkehr im Bezirk zu prüfen.
„Um den Fußverkehr weiter effizient zu stärken, ist eine Auflistung von Maßnahmen sinnvoll, die in diesem Sinne angelegt sind. Eine konstruktive Zuarbeit kann hier durch den Mobilitätsrat und entsprechenden fachlichen Akteuren, zum Beispiel Fuß e.V., erfolgen“, erläutert Rutsch.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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