Glas, das seltener bricht
Unternehmen Soulbottles möchte seine Flaschen noch nachhaltiger produzieren
Das Unternehmen Soulbottles hat eine DDR-Technologie wiederbelebt, um ihre Trinkflaschen aus Glas bruchfester zu machen. Nun soll eine neue Produktionsstrecke mithilfe von Crowdfunding finanziert werden.
Im vergangenen Jahr hat die Tempelhofer Firma den Umweltpreis des Bezirks, den Green Buddy Award, für ihre komplett plastikfreien Flaschen aus Glas und Edelstahl gewonnen. Nun ist es nach anderthalb Jahren Forschungsarbeit gelungen, gemeinsam mit der Universität Bayreuth und einem bayerischen Maschinenbauer ein Glas herzustellen, das leichter und rund doppelt so bruchfest ist wie konventionelles Glas. Dank der längeren Haltbarkeit und des reduzierten Gewichts können so langfristig auch erhebliche Mengen an CO2 eingespart werden.
Stabiler wird das Glas dank chemischer Härtung: Es wird in ein erhitztes Salzbad getaucht, an der Oberfläche kommt es zu einem Ionenaustausch. Dadurch entstehen Spannungen, die das Glas haltbarer machen.
Bereits in der DDR wurde ein ähnliches Verfahren unter der Marke „superfest“ für Gläser in der Gastronomie verwendet. Nach der Wiedervereinigung war damit allerdings Schluss. Es erschien der Industrie nicht rentabel, Glas herzustellen, das selten zerbricht.
Am 23. März startet nun die Crowdfunding-Kampagne. Ziel ist es, im Internet 300 000 Euro für die neue Produktionsstrecke zu sammeln. Paul Kupfer, einer der beiden Gründer von Soulbottles, hat Großes vor: „Wenn uns jetzt genügend Menschen unterstützen, dann wollen wir weitere Produkte entwickeln und die ganze Glaswirtschaft in eine nachhaltige Zukunft führen.”
Zur Crowdfunding-Kampagne mit allen Informationen kommt man unter www.soulbottles.de/crowdfunding.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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