Mehr Flächen für Wohnungsbau
Bei einem Fünftel des Potenzials herrscht aber Dissens zwischen dem Bezirk Pankow und dem Senat

Auch wenn während der Corona-Krise viele Vorhaben in der Stadt auf Eis liegen, auf den Baustellen wird fleißig weitergearbeitet und auch die Planer legen derzeit keine Zwangspause ein.

Diese Planung geht vor allem auch im Bezirk Pankow voran. Denn dort hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhebliche Wohnungsbaupotenzialflächen ausgemacht. Nach Abstimmung mit der Senatsverwaltung erstellte das Bezirksamt ein „Wohnbaukonzept für Pankow“, das im Frühjahr 2016 den Verordneten präsentiert wurde. Seinerzeit wurde für den Bezirk ein Baupotenzial von 39 119 Wohnungen ausgemacht.

Allerdings ist das „Wohnbaukonzept für Pankow“ inzwischen vier Jahre alt. Deshalb fragte Sandra von Münster (FDP) jetzt beim Bezirksamt nach, ob es denn inzwischen eine Aktualisierung gab. Das Pankower Konzept sei bisher noch nicht aktualisiert worden, teilt Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) mit. Allerdings erfolge eine regelmäßige Aktualisierung der Wohnungsbaupotenziale über das Wohnungsbauflächeninformationssystem (WoFIS) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Gemäß WoFIS gibt es in Pankow nunmehr bereits ein Potenzial für knapp 54 991 Wohnungen. Zu den dort aufgeführten Flächen gibt es aber einen erheblichen Dissens zwischen Bezirksamt und Senatsverwaltung. Die Flächen, zu denen Konsens besteht, könnten mit etwa 43 990 Wohnungen bebaut werden. Unterschiedlicher Auffassungen gibt es zu Flächen, auf denen der Senat Potenziale für weiterer 11 001 Wohnungen sieht.

Mehr Potenzial im Vergleich zu 2016 sehen Bezirk und Senat vor allem in Buch (4200 statt 3100 Wohnungen) und in Blankenburg-Süd (etwa 6000 statt 4600 Wohnungen). Auch auf dem Gelände des Pankower Tors sollen mehr Wohnungen, als noch 2016 geplant waren, entstehen. Statt der 750 einigten sich Senat, Bezirk und Investor auf nunmehr 2000 Wohnungen.

Reduziert wurde die Zahl allerdings für den Bereich Michelangelostraße. Statt des Potenzials von 1700 Wohnungen soll es dort nun voraussichtlich 535 Wohnungen geben. Werden all diese Wohnungen auf den Potenzialflächen tatsächlich bis in die 2030er-Jahre hinein gebaut, würde der Bezirk Pankow die Einwohnermarke von einer halben Millionen überschreiten.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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