Kulturkataster für Pankow schaffen
Bezirksverordnete wollen gewachsene Kultureinrichtungen sichern

Um etwas der Verdrängung von Kunst- und Kulturstandorten entgegen setzten zu können, soll das Bezirksamt ein Kulturkataster erstellen.

Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einstimmig auf Antrag der SPD- und der Linksfraktion sowie der Grünen. Die vielfältigen Kulturangebote tragen in hohem Maße zur Lebensqualität in Pankow bei. Doch der Verdrängungsdruck, unter anderem durch steigende Mieten, nimmt stetig zu. Er führt zum Verlust beliebter Kunst- und Kultureinrichtungen. Um diese zu schützen, soll nun zunächst ein Kulturkataster erstellt werden, in das Theater, Bühnen, Kinos, Clubs und Livemusikstätten ebenso aufgenommen werden, wie Museen, Galerien, Atelierhäuser, kulturelle Projekträume, Tanz-, Performance- und auch Lesebühnen.

Kriterien für die Erfassung als „gewachsener Kulturort“ sollten ein fester Standort mit öffentlicher Zugänglichkeit und öffentlicher Bewerbung, ein mehrjähriges Bestehen, mehrmalige öffentliche künstlerische Präsentationen im Jahr und ein langfristig angelegter Betrieb sein, so die Verordneten. Das Kulturkataster solle nicht nur dazu dienen, den aktuellen Stand zu erfassen. Es soll auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Ämtern und den Kunst- und Kulturstandorten fördern helfen.

Ist beispielsweise ein Standortverlust durch den Verkauf einer Immobilie absehbar, könnten Ämter und Ausschüsse der BVV schneller reagieren und Informationen austauschen, weil im Kataster erfasst ist, welche Einrichtungen die betreffenden Räumlichkeiten nutzen. Ziel sei die Abwendung von Standortverlusten, so Stephanie Wölk, Sprecherin für Kultur der SPD-Fraktion.

Um die gewachsenen Kulturorte zu schützen, wird das Bezirksamt außerdem von den Verordneten gebeten, einen regelmäßigen Austausch zum Erhalt von Orten der Kunst und Kultur mit der Senatsverwaltung für Kultur sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zu organisieren.

„Die Kunst- und Kulturstandorte machen Pankow nicht nur lebenswert, sondern sie sind auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, erklärt Stephanie Wölk. „Einen weiteren Verlust dürfen wir uns nicht leisten. Darum braucht es ein Kulturkataster für Pankow, um gewachsene Kunst- und Kulturstandorte zu erfassen und bei drohendem Verlust schnell reagieren zu können.“

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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