Beim neuen Kunstwerk kann jeder mitmachen
"Steine ohne Grenzen" feiert Jubiläum

Der Bildhauer Rudolf J. Kaltenbach an einem seiner neuen Steine vor dem EWERKultur in Buch. Zum 20. Jubiläum der Aktion „Steine ohne Grenzen“ haben seine Bildhauer-Kollegin Silvia Fohrer und er sich etwas Besonderes einfallen lassen.  | Foto: Bernd Wähner
7Bilder
  • Der Bildhauer Rudolf J. Kaltenbach an einem seiner neuen Steine vor dem EWERKultur in Buch. Zum 20. Jubiläum der Aktion „Steine ohne Grenzen“ haben seine Bildhauer-Kollegin Silvia Fohrer und er sich etwas Besonderes einfallen lassen.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Manuela Frey

Anlässlich des 20. Jubiläums der Aktion „Steine ohne Grenzen“ haben sich die beiden Künstler Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach etwas Besonderes einfallen lassen.

In dem Mitmachprojekt „Courage gegen Rassismus“ wollen sie mit Pankowern aller Generationen mindestens ein neues soziales Gemeinschaftskunstwerk im Bucher Forst installieren. Seit einigen Wochen füllt Rudolf J. Kaltenbach deshalb stabile Papiertaschen mit Steinen unterschiedlicher Art und Form. Mal sind sie zylindrisch, mal Quader oder es sind flache Steinplatten. Um die 20 Teile sind es pro Tasche.

Mit den "Kunsttaschen" gestalten

Die gefüllten „Kunsttaschen“, wie er sie nennt, verteilt er derzeit an Einrichtungen im Bezirk: an Schulen, Stadtteilzentren, Kirchengemeinden, Bibliotheken, Kinder- und Jugendklubs. Mit den Steinen aus unterschiedlichen Kontinenten laden Fohrer und Kaltenbach die Pankower ein, kleine Kunstwerke zu gestalten. Sie können mit wetterfester Farbe bemalt, beschliffen oder behauen werden.

Dankbar sind die beiden Künstler den Pankowern, wenn ein Teil der gestalteten Steine an sie zurückgeht. Denn sie möchten mit ihnen ein oder mehrere „soziale Kunstwerke“ in Form eines gemeinsamen Mosaiks oder eines Mobile gestalten. Vorgesehen ist, dass das Kunstwerk dann seinen Platz in der Skulpturenlinie „Steine ohne Grenzen“ im Bucher Forst findet.

Kunstwerk wieder abgeben

Gestaltete Steine können jeweils dort abgegeben werden, wo sie abgeholt wurden oder auch im EWERKultur an der Schwanebecker Chaussee 5-9 nach Anmeldung unter steineohnegrenzen@web.de vorbeigebracht werden. Was aus den Steinen entstanden ist, kann dann jedermann bei einer Projektabschluss- beziehungsweise Kunstwerkeinweihungsveranstaltung am 27. November 2021 ab 11 Uhr auf der Skulpturenlinie in Buch besichtigen.

Die Bildhauer Rudolf J. Kaltenbach und Silvia Fohrer griffen im Jahr 2001 die Idee des Künstlers Otto Freundlich auf, eine völkerverbindende Skulpturenstraße zu gestalten. Zu internationalen Bildhauer-Symposien luden und laden sie immer wieder Bildhauer aus der ganzen Welt ein. Diese schaffen jeweils neue Kunstwerke. Und diese Skulpturen wurden und werden dann vor allem im Bucher Forst zwischen Berlin und Brandenburg zu einer Skulpturen-Linie aufgebaut. Mittlerweile sind es knapp 200 Kunstwerke, die in zwölf Symposien entstanden.

Zeichen für friedliches Zusammenleben

Otto Freundlich (1878-1943), auf den diese Idee zurückgeht, war ein deutsch-jüdische Maler, Bildhauer und Humanist. Er entwickelte zusammen mit seiner Lebensgefährtin Hannah Kosnick-Kloss die Idee, eine völkerverbindende Skulpturenstraße anzulegen. Sie sollte ein sichtbares Zeichen für die Abkehr von Krieg und menschlicher Gewalt sowie für das friedliche Zusammenleben von unterschiedlichen Nationen werden. Freundlich konnte seine Idee leider nicht mehr verwirklichen. Die Nazis ermordeten ihn im KZ Lublin-Majdanek.

Doch inzwischen setzen Rudolf J. Kaltenbach und Silvia Fohrer mit viel Engagement und Ausdauer diese Idee über Jahre hinweg um. Immer wieder führen sie aber nicht nur Projekte mit internationalen Künstlern, sondern auch mit Kindern und Jugendlichen durch. So entstand 2019 zum Beispiel als soziales Kunstwerk die steinerne „Kette der Verständigung“, die im Vorgarten des Jugendklubs „Der Alte“ an der Wiltbergstraße 27 ihren Platz fand.

Mit ihrer neuen kreativen Aktion, bei der sie über 1000 mit Steinen gefüllte „Kunsttaschen“ im Bezirk verteilen, möchten sie nun zum 20. Jubiläum von „Steine ohne Grenzen“ mindestens ein, wenn nicht sogar zwei imposante Kunstwerke schaffen.

Näheres ist bei Rudolf J. Kaltenbach unter der Rufnummer 0175/756 28 72 sowie auf https://steineohnegrenzen.wordpress.com/ zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 164× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 485× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 885× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.