Engagiert für die Rechte von Frauen
Bezirksmedaille für Astrid Landero
Mit der Pankower Bezirksmedaille 2023 ist Astrid Landero in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste im und für den Bezirk geehrt worden.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und das Bezirksamt würdigen sie mit der höchsten Auszeichnung des Bezirks für ihren jahrzehntelangen Einsatz als frauenpolitische Netzwerkerin und überparteiliche Brückenbauerin. Neben der Bezirksmedaille erhielt Astrid Landero eine Urkunde in Anerkennung der um den Bezirk Pankow erworbenen besonderen Verdienste sowie einen Bandsteg in den Berliner Landesfarben weiß und rot mit aufgebrachtem Bezirkswappen. Außerdem trug sie sich in das Goldene Buch des Bezirks Pankow ein.
Sie setzt sich seit Anfang der 90er-Jahre im Bezirk und darüber hinaus für Gleichberechtigung, Demokratie und Menschenrechte ein. Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt Michael Unger, der im vergangenen Jahr mit der Bezirksmedaille geehrt worden war.
Unermüdlich im Einsatz
Astrid Landero wurde in Thüringen geboren und zog 1985 nach Pankow. Hier vernetzte sie sich mit Menschen aus Kultur, Wissenschaft und Politik, die kritisch besorgt und frustriert über den „Gang der Dinge“ in der DDR waren. Ab 1987 arbeitete sie als Redakteurin im DDR-Jugendradio DT64, wo sie jeden Freiraum nutze, um Tabuthemen wie Rassismus, Fremdbestimmung, Homosexualität oder alternative Gesellschaftsmodelle zu platzieren. Nach der Öffnung der Berliner Mauer etablierte sie bei diesem Sender eine feste Sendung für Frauen. Im Dezember 1990 war Astrid Landero Mitbegründerin des Unabhängigen Frauenverbandes (UFV) und beteiligte sich an Demonstrationen und Vereinsgründungen. Sie war als Publizistin, Moderatorin und Stadtführerin tätig, arbeitete beim Deutschen Bundestag und an der Freien Universität Berlin.
Von 2008 bis 2020 leitete Astrid Landero als Geschäftsführerin das Frauenzentrum Paula Panke. Sie engagierte sich unter anderem für die flexible Kinderbetreuung für berufstätige Frauen, für das Recht auf Wohnen in Pankow, für eine Willkommenskultur gegenüber geflüchteten Menschen und für ein buntes, soziales und solidarisches Pankow.
Nach rechtspopulistischen Attacken gegen Paula Panke gründete Astrid Landero 2017 die überparteiliche Initiative „Pankower Frauen gegen Rechts“ mit. 2020 verabschiedete sie sich als Geschäftsführerin von Paula Panke in den „Unruhestand“. Sie wurde dann 2021 in die Bezirksverordnetenversammlung Pankow gewählt, gab ihr Mandat jedoch 2022 zurück, weil sie sich wichtigen familiären Aufgaben zu widmen hatte.
Astrid Landero ist auch heute noch eine treue Begleiterin der Frauenzentrums Paula Panke und engagiert sich außerdem im neu gegründeten Partnerschaftsverein Berlin Pankow-Riwne. Nebenbei führt sie Gäste aus aller Welt durch die Stadt, betreut fünf Enkelkinder und vernetzt Menschen, um die Demokratie und die Zivilgesellschaft zu stärken.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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