Das war das Jahr 2022 in Pankow
Die vergangenen zwölf Monate im Rückblick

Valentina Sartori, Desislava Haak und Handan Şahin (von links) bilden das Team der Mobilen Stadtteilarbeit Weißensee-Ost. Mit ihrem Lastenrad waren sie regelmäßig im Kiez unterwegs.  | Foto:  Bernd Wähner
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  • Valentina Sartori, Desislava Haak und Handan Şahin (von links) bilden das Team der Mobilen Stadtteilarbeit Weißensee-Ost. Mit ihrem Lastenrad waren sie regelmäßig im Kiez unterwegs.
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Das Jahr 2022 geht zu Ende. In der Berliner Woche haben wir Sie über Ereignisse in den vergangenen zwölf Monaten informiert, Probleme aufgegriffen und Menschen vorgestellt. Mit einigen Schlaglichtern aus den einzelnen Monaten möchten wir das Jahr 2022 Revue passieren lassen.

Januar: Der Kiez an der Langhansstraße ist seit Januar Sanierungsgebiet. Das legte der Senat per Beschluss fest. Das Gebiet umfasst 95 Hektar und wird von zirka 13 000 Menschen bewohnt. 2019 hat das Land Berlin beschlossen, dieses Gebiet untersuchen zu lassen, um zu entscheiden, wie städtebauliche Mängel und Missstände künftig zu beheben sind. Vieles soll nun mit Unterstützung von Fördermitteln passieren. Als Gebietsbeauftragte wurde die Stadtkontor GmbH ausgewählt. Im Sommer ist außerdem eine Stadtteilvertretung bestehend aus Kiezbewohnern und Gewerbetreibenden gewählt worden.

Februar: Das neue Projekt Mobile Stadtteilarbeit in Weißensee-Ost (MoSt) machte an der der Bernkasteler Straße in einem Tiny House Station. Dort stellte sich das vom Senat geförderte Projektteam zum einen Anwohnern vor. Zum anderen kam es mit ihnen darüber ins Gespräch, was an Angeboten im Kiez fehlt, was gewünscht wird und wie sich Kiezbewohner selbst mit Ideen und Aktionen einbringen können. Einer der Vorschläge war, ein mobiles Stadtteilzentrum zu etablieren. Das konnte inzwischen gebaut werden. Es steht seit November auf dem früheren Sportplatz an der Neumagener Straße 11. Zwischen März und Oktober war das MoSt-Team indes mit einem Lastenrad im Kiez unterwegs.

März: Grünes Licht gab es für das Projekt Kokoni One an der Gravensteinstraße 47. Dort entsteht auf einer Fläche von rund 22 500 Quadratmetern ein neues Wohnquartier. Bis in den Herbst 2024 hinein sollen auf diesem Grundstück 84 Doppel- und Reihenhäuser entstehen. Das Besondere daran: Allesamt werden in nachhaltiger Holztafelbauweise errichtet. Außerdem wird im Quartier ein Gemeinschaftshaus gebaut. Die Energieversorgung der Häuser erfolgt mit Photovoltaik und Geothermie. Im September fand der erste Spatenstich für das Projekt statt.

Die Mitglieder des Fördervereins Schloss & Garten Schönhausen, Hartmut Flauss, Martin Federlein, Gabriele Osburg, Jochen von Grumbkow und Harry Grimm, begrüßten die „Ruhende Frau“ vor Schloss Schönhausen. | Foto: Bernd Wähner
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April: Im April kehrte die „Ruhende Frau“ nach Schloss Schönhausen zurück. Zwar muss sie erst noch restauriert werden. Aber schon bald wird diese Skulptur wieder auf dem Sockel unweit der Platane neben dem Schloss aufgestellt. Fast 40 Jahre lang, von 1951 bis 1990, hatte die Bronzeplastik ihren Platz im Garten von Schlosses Schönhausen. Wind und Wetter verursachten allerdings Schäden an der Bronzeplastik. Deshalb wurde sie abgebaut und im Depot der Nationalgalerie eingelagert. Zu verdanken ist die Rückkehr der Plastik einer Zusammenarbeit von Förderverein Schloss & Garten Schönhausen, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sowie Fondation Fürstenberg-Beaumesnil.

Mai: Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Bündnis 90/ Die Grünen) und Pankows Stadträtin für Öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU), stellten die Pläne für den Umbau der Radverkehrsanlage auf der Schönhauser Allee zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße vor. Insgesamt werden 150 Parkplätze ersatzlos entfallen. „Mit dem Umbau erhalten Radfahrende ausreichend Platz zum Überholen und sind damit sicherer unterwegs als bisher“, so Jarasch. Für die Trennung des Radfahrstreifens vom Autoverkehr werden Betonborde verwendet. Die Umbauten sollen ab Frühjahr 2023 beginnen.

Juni: Nach zehn Monaten Bauzeit konnte der neue Mehrgenerationenstadtplatz an der Hanns-Eisler-Straße neben dem Haus Nummer 76 feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Fläche rund um die Skulptur „Drei Grazien“ wurde entsiegelt und zu einer Wiese umgestaltet, auf der jetzt Regenwasser versickern kann. Die Skulptur „Drei Grazien“ von Baldur Schönfelder wurde überarbeitet. Außerdem wurden zahlreiche Sport- und Spielmöglichkeiten, wie ein Bolzplatz, aufgebaut.

Juli: Auch wenn die Zukunft der Begegnungsstätte Stille Straße 10 noch immer nicht gesichert ist, begingen die Nutzer der Einrichtung im Juli den zehnten Jahrestag ihrer Hausbesetzung für den Erhalt der Einrichtung. Diese sollte 2012 aus Kostengründen geschlossen werden. 112 Tage hielten die Senioren das Haus besetzt. Erst als klar war, dass der Sozialverband Volkssolidarität einen Nutzungsvertrag für die Einrichtung mit dem Bezirksamt abschließen kann und die Begegnungsstätte weiterhin bestehen darf, wurde die Besetzung beendet. Aber noch immer gibt es keine Dauerlösung für die Stille Straße 10.

Die neue Skateanlage im Bürgerpark konnte mit einem Treffen von BMX-Fahrern und Skatern eingeweiht werden.  | Foto: Bernd Wähner
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August: Für die neue Grundschule und die Sporthalle an der Conrad-Blenkle-Straße, gleich neben dem Velodrom, konnte Richtfest gefeiert werden. In der neuen Schule sollen insgesamt 432 dringend benötigte Schulplätze entstehen. Die Gesamtkosten für die neue Schule und die Sporthalle nebenan, die zu Beginn des kommenden Schuljahres fertig werden sollen, belaufen sich auf zirka 41 Millionen Euro.

September: Gut zehn Jahre hat es von den ersten Ideen bis zur Fertigstellung gedauert. Aber im September konnte die neue Skateanlage im Pankower Bürgerpark in Höhe Leonhard-Frank-Straße 2 endlich eröffnet werden. Die Anlage bietet spezifische Elemente sowohl für Skateboards, als auch für BMX-Räder. Dass die neue Skateanlage gebaut wurde, hat seinen Grund. Die frühere Anlage war 1994 gebaut worden. Sie wies nach langer Benutzungszeit inzwischen gravierende Schäden auf und musste abgebaut werden.

Oktober: An der Dunckerstraße 59c eröffnete Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) gemeinsam mit dem Team von „Pankow beteiligt“ die Räumlichkeiten von Pankows erstem Bürgerbeteiligungsbüro. In dieser neuen Anlaufstelle können sich Interessierte aus dem gesamten Bezirk Pankow zu aktuellen Beteiligungsthemen und -prozessen informieren oder beraten lassen. Außerdem können sie erfahren, wie sie eigene lokale Vorhaben und Projekte initiieren, umsetzen oder an die Bezirksverwaltung herantragen können. Des Weiteren unterstützt das Team von „Pankow beteiligt“ Initiativen beispielsweise bei Fragen der Selbstorganisation, steht aber auch den Fachämtern des Bezirksamtes zur Seite.

November: Seinen 30. Geburtstag konnte das MachMit! Museum für Kinder feiern. Und in seinem Jubiläumsjahr zeigt das Museum an der Senefelderstraße 5 eine ganz besondere Ausstellung. Unter dem Motto „Bücher sind Lebensmittel“ werden die Besucher dieser Ausstellung in die Welt von Zauberei und Magie, Freundschaft und Familie, Abenteuer und Liebe und auch ein bisschen Gruselei entführt. All das sind nämlich die Stoffe, aus denen Geschichten gemacht werden, die sich in Büchern finden. Zu besichtigen ist diese besondere Ausstellung bis Juni 2023.

Dezember: Die Arbeiten zum Wideraufbau eines Turmes auf der Schlosskirche Buch haben begonnen. Zunächst wurde ein Gerüst aufgestellt. Danach begannen Abrissarbeiten an der Innenkuppel, damit ein Wiederaufbau des Kirchturmes überhaupt möglich ist. Wegen dieser Arbeiten muss die Kirche bis auf weiteres geschlossen bleiben. Um den Wiederaufbau des Kirchturmes zu erreichen, gründeten engagierte Bürger im Jahr 2007 einen Förderverein, der sich seitdem für die vollständige Wiederherstellung der barocken Bucher Kirche einsetzt. Weitere Informationen zur Kirchensanierung auf www.schlosskirche-berlin-buch.de/kirchsanierung.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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