Ein Zuhause für tierische Senioren
Dirk Bufé kümmert sich um alte Vögel, Hunde und Katzen

Sie gehört mit zu den langjährigen Bewohnern des Vogelgnadenhofs und Altenheims für Tiere: Gelbhauben-Kakadu Bella spürt gern Dirk Bufés Nähe.  | Foto:  Bernd Wähner
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Dirk Bufé lebt für und mit Tieren. Der in seinem früheren Berufsleben als Postbote tätige Blankenburger ist Vorsitzender des Vereins Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere.

Als der Reporter am Gartentor an der Burgwallstraße 75 ankommt, braucht dieser eigentlich gar nicht zu klingeln. Hundegebell macht auf den Ankömmling aufmerksam. Dirk Bufé beschwichtigt die Vierbeiner augenblicklich. Kaum auf dem Grundstück, schauen den Reporter etwa ein Dutzend Hundeaugenpaare voller Interesse an.

2006 war der Reporter erstmals auf diesem Grundstück. Seinerzeit berichtete ihm Dirk Bufé von der Gründung des neuen Vereins „Berliner Freunde exotischer Vögel“. Dieser habe vor, auf dem 700 Quadratmeter großen Grundstück einen Gnadenhof für Vögel im Seniorenalter zu errichten, für die kein Halter mehr zu finden ist.

Auf diese Idee kam der Blankenburger über seine ehrenamtliche Tätigkeit im Tierheim Berlin. Dort ging er mit Hunden Gassi, kontrollierte, ob es den vom Tierheim vermittelten Tieren gut geht, organisierte Veranstaltungen und Informationsstände. Im Rahmen dieser Tätigkeit bekam er mit, dass exotische Vögel ab einem bestimmten Alter nicht mehr zu vermitteln sind. Das brachte ihn auf die Idee, ein Altenheim für exotische Vögel zu eröffnen. Der erste Bewohner war seinerzeit Blausstirnamazone Randi. Weitere Papageien folgten ihr. Und für die Vögel wurden zunächst Volieren aufgebaut.

Katzen und Hunde kamen dazu

Doch dabei ist es nicht geblieben. Hunde und Katzen leben jetzt auf dem Grundstück an der Burgwallstraße. Auch dabei handelte es sich überwiegend um Tiere im Seniorenalter. „Als Tierfreunde entschlossen wir uns, auch diesen Tieren ein Zuhause zu geben“, erklärt Dirk Bufé. Der Verein benannte sich daraufhin in „Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere e.V.“ um.

Für die neu hinzukommenden tierischen Senioren mussten allerdings auch neue Unterkünfte geschaffen werden. So entstand unter anderem ein Katzenhaus. Finanziell unterstützt wurde dessen Aufbau von Peter Zwegat, der mit seiner RTL-Sendung „Raus aus den Schulden“ bundesweite Popularität erlangte. Bei einem Prominenten-Special von Günter Jauchs „Wer wird Millionär“ konnte der Berliner Schuldnerberater „richtig absahnen“. Einen Teil des gewonnenen Geldes spendete er seinerzeit für das geplante Katzenhaus.

Aber auch weitere Tierfreunde spendeten und spenden für den Verein, damit er die auf dem Hof lebenden Tiere versorgen und auch nötige Tierarztkosten begleichen kann. Inzwischen sind es 250 Vögel, 15 Hunde und zehn Katzen, die auf dem Grundstück an der Burgwallstraße leben. Betreut werden diese in erster Linie von Dirk Bufé und seinem Partner Hartmut Benter. Diese können inzwischen auch auf die Unterstützung von etwa 525 Vereinsmitgliedern bauen. Allerdings ist die Einrichtung inzwischen voll belegt und nimmt bis auf weiteres keine Tiere mehr auf.

Altenheim muss umziehen

Für Dirk Bufé ist es eine Herzensangelegenheit, sich um Tiere zu kümmern. „Ich kann einfach nicht anders“, sagt er. „Das liegt mir im Blut.“ Deshalb tut es ihm auch immer weh, wenn er sieht, wie Tiere vernachlässigt auf dem Gnadenhof landen oder von Fremden einfach vor dem Tor abgestellt werden. So stellte jemand im vergangenen Jahr eines Abends einen Käfig mit zwei Kaninchen und allerlei Zubehör dort ab. Sogar zwei Degus stellte schon mal jemand vor das Tor. „Diese Tier mussten wir allerdings dem Tierheim übergeben“, berichtet der Vereinsvorsitzende, „denn wir haben nur eine Betriebserlaubnis für Vögel, Hunde und Katzen.“ Und auch diese Tiere sind an der Burgwallstraße nur geduldet.

Vor einigen Jahren teilte das Bezirksamt dem Altenheim für Tiere mit, dass solch eine Einrichtung in einem Wohngebiet wie Blankenburg laut Baugesetz nicht bestehen dürfe. Dagegen spreche das Baurecht. Man räumte dem Altenheim zwar eine Duldung ein, aber es müsse nach einem neuen Standort gesucht werden. Dieser ist mit einem Grundstück Am Posseberg 31 inzwischen gefunden worden. Ein Pachtvertrag mit der landeseigenen Immobiliengesellschaft BIM konnte Ende vergangenen Jahres unterschrieben werden. „Der Bauantrag ist inzwischen eingereicht“, sagt Dirk Bufé. „Sobald dieser genehmigt ist, werden wir mit dem Bauen beginnen.“ Entstehen sollen ein Hundehaus, ein Katzenhaus, ein Vogelhaus und ein Vereinshaus sowie ein Material- und Futterschuppen.

Für das Bauvorheben und den Betrieb der Einrichtung werden weiterhin Spenden benötigt. Wer helfen möchte, findet alle Infos zum Verein unter www.vogelgnadenhof.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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