Einblicke in das Leben einer Musikerin
Was Cäthe antreibt und sie zu Musik inspiriert

Auf der Bühne gibt Cäthe bei ihren Konzerten alles. | Foto:  Alexandra Helena Becht
5Bilder
  • Auf der Bühne gibt Cäthe bei ihren Konzerten alles.
  • Foto: Alexandra Helena Becht
  • hochgeladen von Bernd Wähner

„Lügen ist Scheiße“ heißt das neue Buch über den Lebensweg der Musikerin Cäthe, das die Autorin Alexandra Helena Becht geschrieben hat.

Die Erfahrung, dass Lügen Scheiße ist, machte Cäthe in den vergangenen Jahren immer wieder, vor allem wenn sie zu sich selbst nicht ehrlich war, sich nicht selbst sagt, wie sie sich wirklich fühlt und was sie will. Inzwischen hat sie aber viel hinzugelernt, Strategien entwickelt, um auch mit eigenen Ängsten umzugehen. Alexandra Helena Becht gibt nach unzähligen Gesprächen mit Cäthe einen tiefen und sehr persönlichen Einblick in das Leben dieser Solokünstlerin. Sie beschreibt, wie Cäthe ihren Einstieg in das Dasein als Profimusikerin schaffte. Immer wieder gab es aber auch Selbstzweifel. Und immer wieder merkte sie, wie schwierig es ist, sich als Frau im Musikbusiness zu behaupten.

„Ich lernte Alexandra auf einem Konzert kennen. Sie führte ein Interview mit mir und wir blieben in Kontakt“, erzählt Cäthe im Gespräch mit dem Reporter in einem Pankower Café. „Als sie mich dann fragte, ob ich ihr von meinem Leben als Künstlerin erzählen würde, war ich nicht so überzeugt. Schließlich sagte ich zur Idee, ein Buch über mich zu schreiben, zu.“ Alle zwei Wochen verabredeten sich beide, um über Zoom miteinander zu reden. Es seien intensive und sehr offene Gespräche gewesen. Sie ermöglichten Alexandra Helena Becht, nicht nur den Weg der Musikerin Cäthe nachzuzeichnen, sondern auch einen Blick in deren Gefühlswelt zu geben.

Alltag als Inspiration

„Für mich war relativ früh klar, dass ich einen kreativen Beruf ergreifen möchte“, sagt Cäthe. „Mit zwölf Jahren begann ich dann Gitarre zu spielen. Schon bald schrieb ich eigene Lieder. An der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl absolvierte ich eine Ausbildung als Rock- und Popsängerin. Danach machte ich beim Popkurs in Hamburg mit.“ 2011 erschien dann mit „Ich muss gar nichts“ ihr erstes Album. Für dieses wurde sie mit dem Gema-Autorenpreis in der Kategorie Komposition Rock ausgezeichnet, und 2013 erhielt sie den Fred-Jay-Preis für ihre Werke als Textdichterin. Es folgten die Alben „Verschollenes Tier“ und „Vagabund“.

Das Besondere an Cäthe ist sicherlich, dass sie ihre Songs selbst schreibt, die Texte sind auf Deutsch. „Dass ich deutsch singe, war für mich relativ früh klar“, sagt sie. „Ich habe schließlich keine andere Option, um mich auszudrücken.“ Die Inspirationen für ihre Texte finden sich in ihrem Alltag. Und wenn sie mit dem Schreiben eines neuen Songs beginnt, „steht am Anfang meist so ein Gefühl, dem ich nachgehen muss. Oft weiß ich noch gar nicht, was schließlich dabei rauskommt. Es ist ein Suchen und Finden, das nicht immer einfach ist“.

Schonungslos offen beschreibt Alexandra Helena Becht in ihrem Buch Höhen und Tiefen eines Musikerinnenlebens. Die Liebe zu ihrem Publikum und das Gefühl, dass sie gemeinsam mit ihm einen Abend gestalten kann, treibt Cäthe bei den Auftritten während einer Tour immer wieder an. Aber im Buch ist auch zu erfahren, wie ausgelaugt und leer sich die Musikerin nach einer längeren Tour fühlt und wie sie sich in den Alltag zurückkämpfen muss.

Zuhause im Komponistenviertel

Über neun Kapitel nimmt Alexandra Helena Becht die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch das Leben von Cäthe und lässt auch Weggefährten und vor allem Cäthe zwischen einzelnen Abschnitten immer wieder selbst zu Wort kommen. Weil sich nach jedem Abschnitt die Frage stellt, wie es weiter geht, lässt sich das Buch mit seinen knapp 150 Seiten an einem langen Abend durchlesen. Und irgendwie fühlt man sich danach so, als hätte man Cäthe selbst einen Abend lang beim Erzählen von ihrem Musik- und Lebensweg zugehört.

Die Sängerin und Songwriterin lebt übrigens seit 2015 in Berlin, anfangs in Friedrichshain. Als sich die Geburt ihres Sohnes anbahnte, fand sie vor fünf Jahren im Weißenseer Komponistenviertel ein neues Zuhause. Dort fand sie auch die Inspiration zu ihrer neuesten CD. Diese trägt den Titel „Chill Out Punk“, die sie gemeinsam mit dem Musiker Andi Fins produzierte.

Das Buch „Lügen ist Scheiße“, ISBN 978-3-00-072704-7, ist für 24,50 unter anderem über www.caethe.online erhältlich. Auf dieser Website ist auch mehr über die Musikerin zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

88 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 811× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.084× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 1.060× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.408× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.