Weiblicher Blick auf Stadtplanung
Die SPD-Fraktion regt die Bildung eines Frauenbeirats Stadtplanung an
Das Bezirksamt soll in der gerade begonnenen neuen Legislaturperiode einen „Frauenbeirat Stadtplanung“ einrichten.
Geschlechtergerechte Stadt, feministische Stadtplanung, Genderplanning: Es gibt viele Begriffe, die das Mitbedenken aller und ihre Bedürfnisse in Punkto Stadtplanung umschreiben. Egal ob es um städtebauliche Entwicklungen geht, die Nutzung und Sicherheit öffentlicher Räume oder auch die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen Berlins: Lange Zeit wurden Frauen in diesen Aspekten nicht ausreichend berücksichtigt, schätzt die SPD-Verordnete Ulrike Rosensky ein.
Dies könnte sich in Pankow bald ändern. Die SPD-Fraktion ersucht nämlich das Bezirksamt, einen „Frauenbeirat Stadtplanung“ einzurichten. Der Beirat soll Problemlagen und Fragen von Frauen im Bezirk in der Stadt- und Bauplanung, bei den Themen Wohnen, Grünplanung, Umweltschutz, Mobilität und Straßengestaltung aufgreifen. Daraus folgend sollte er konkrete Anregungen zu anstehenden Planungen geben. Oder kurz gesagt: Frauen sollen künftig verstärkt in stadtpolitische Entwicklungen und Planungen mit einbezogen werden.
Männliche Stadtplaner und Architekten dominieren derzeit die Branche. Durch diese Ungleichheit werde die Perspektive von Frauen auf die Stadt nicht ausreichend berücksichtigt, so Ulrike Rosensky. Dabei unterscheiden sich allein schon die Alltagswege von Frauen und Männern sehr deutlich. Frauen legen durch die stärkere Einbindung in Care-Arbeit nicht nur mehr Wege zurück, sondern seien auch in besonderer Weise auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen, so die Verordnete weiter.
Der Antrag des SPD-Fraktion sieht vor, dass in die Ausschreibung und die Erarbeitung des Konzeptes für einen „Frauenbeirat Stadtplanung“ neben dem Stadtentwicklungsamt auch die bezirkliche Gleichstellungsbeauftragte, der Frauenbeirat Pankow und weitere Träger der bezirklichen Frauenarbeit einbezogen werden, um so deren Expertise auszuschöpfen und die Problemlage möglichst alltagsnah widerzuspiegeln. „Der Frauenbeirat Stadtplanung könnte die Perspektiven und Sicht der Frauen unter anderem für zukünftige Bauvorhaben im Bezirk in den Blick nehmen und die Arbeit an diesen im feministischen Sinne zusätzlich anregen, beflügeln und erweitern“, so Ulrike Rosensky.
Mit diesem Vorschlag werden sich die Verordneten nun zunächst in den Ausschüssen für Gleichstellung und Stadtentwicklung befassen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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