Aufklärung zu häuslicher Gewalt
Bezirksamt soll Informationen zu Hilfen leichter zugänglich machen

Die vorhandenen Informations- und Aufklärungsmaterialien zur Unterstützung von Frauen und Kindern in Fällen von häuslicher Gewalt sollten in noch mehr geeigneten Einrichtungen im Bezirk zur Verfügung stehen.

Einen entsprechenden Antrag stellt die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Den betreffenden Einrichtungen sollte es ermöglicht werden, diese Materialien auszuhängen oder auszulegen. Außerdem wird das Bezirksamt gebeten, dafür zu sorgen, dass diese Informationen auf der Webseite des Bezirksamtes, insbesondere über die Suchfunktion, leichter aufgefunden werden können.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen überall auf der Welt verbreitet. Jede vierte Frau in Deutschland wird in ihrem Leben mindestens einmal Opfer physischer und/oder sexualisierter Gewalt durch einen Lebenspartner oder erfährt sexuelle Übergriffe außerhalb der Beziehung. Neuste Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Corona-Pandemie diese Situation verschärft hat. Die Suche nach Hilfe kostet die Betroffenen viel Kraft und Überwindung. Deshalb sollten die Hilfsangebote möglichst leicht zugänglich und niederschwellig sein.

Die CDU-Fraktion möchte deshalb, dass Informationen über Hilfs- und Unterstützungsangebote leichter zugänglich gemacht werden und so von mehr Betroffenen in ihrem Alltag gesehen werden können. Dafür sollten die entsprechenden Materialien beispielsweise den Pankower Schulen oder Sportvereinen zur Verfügung gestellt werden, damit sie dort ausgehängt werden können. Darüber hinaus sollten die Informationen auch verstärkt in den bezirklichen Ämtern mit Publikumsverkehr ausliegen. „Opfer häuslicher Gewalt haben oft das Gefühl, dass sie die einzigen sind, die sich in dieser Situation befinden“, sagt Denise Bittner, Vorsitzende der CDU-Fraktion. „Hinzu kommen häufig Gefühle wie Angst oder Scham. Viele Frauen melden ihre Gewalterfahrungen nicht, wodurch der größte Teil der Taten und der Täter verborgen bleibt. Die Suche nach Hilfe kostet die Betroffenen viel Kraft und Überwindung. Darum wollen wir erreichen, dass Informationen über Hilfsmöglichkeiten an möglichst vielen öffentlichen Orten zu sehen sind.“ Die Verordneten werden sich im Gleichstellungsausschuss mit diesem Thema befassen, ehe die BVV darüber entscheidet.

Hilfe und Unterstützung für Frauen mit Gewalterfahrung bietet übrigens unter anderen die in Weißensee beheimatete Frauenberatung Bora, zu der sich Näheres auf www.frauenprojekte-bora.de findet. Sie ist unter ¿986 43 32 und über den E-Mail-Kontakt beratungsstelle@frauenprojekte-bora.de zu erreichen. Ein weiterer Ansprechpartner bei häuslicher Gewalt ist die Polizei, die stets unter 110 zu erreichen ist. Weitere Informationen gibt es im Berliner Polizei-Internetportal unter https://bwurl.de/144q.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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