Seit 40 Jahren auf Achse
Der Pankower Spielwagen bringt Spiel und Spaß in die Kieze

Elke Abendschein koordiniert seit 2010 das Projekt. | Foto: Bernd Wähner
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Seit nunmehr 40 Jahren ist der Pankower Spielwagen im Bezirk auf Achse. Gefüllt ist er mit Reifen, Rädern, Kisten, Hüpfgeräten und Bastelmaterialien. Und er kommt an Orte, an denen es nicht viele Freizeitangebote für Kinder gibt.

„Der Spielwagen und seine Angebote haben sich in den 40 Jahren immer wieder verändert“, sagt Elke Abendschein, die heutige Leiterin des Spielwagens Pankow. Begonnen hatte alles 1979 im Kollwitzkiez. Seinerzeit gründeten Erzieher das „Kollektiv Spielwagen Berlin“. Der erste war ein ausrangierter Möbelwagen, der häufig auf dem Kollwitzplatz stand.

„In den 80er-Jahren wurden aus dem einen Spielwagen drei mit unterschiedlichen Profilen“, so Elke Abendschein. Der eine widmete sich dem Thema Bauen, der zweite Theater und Film und der dritte entwickelte ein vielfältiges Spielprogramm für seine jungen Nutzer. Ab 1989 übernahmen dann mehrere freie Träger wie zum Beispiel das Netzwerk Spiel/Kultur jeweils einen der Spielwagen. Die Idee kam so gut an, dass sie nach 1990 sogar in kommunaler Trägerschaft weitergeführt wurde. Nach der Bezirksfusion 2001 waren dann zunächst noch zwei Spielmobile in ganz Pankow unterwegs. Wegen Einsparungen im Jugendamt wurde das Angebot allerdings reduziert. Und 2010 ist der Spielwagen dann zur Übernahme in freie Trägerschaft ausgeschrieben worden.

Seinerzeit engagierten sich zwei langjährige „Spielwagner“ für den Fortbestand des Projektes. Schließlich übernahm der Verein Netzwerk Spiel/Kultur das Spielwagen-Projekt erneut. Anfang 2016 gab es weiteren Trägerwechsel. Seitdem ist der gemeinnützige Verein Spielkultur Berlin-Buch Betreiber.

Noch heute sieht es der Spielwagen als seine Aufgabe an, Spielangebote in Kiezen zu machen, in denen es kaum oder keine Freizeitangebote für Kinder gibt. Dafür fährt Elke Abendschein mit dem Spielwagen, begleitet von Praktikanten, zum Beispiel in die Kieze am Einsteinpark in Prenzlauer Berg, an der Hansastraße und an der Falkenberger Straße in Weißensee. Seit 2015 ist der Spielwagen aber auch regelmäßig in Flüchtlingsunterkünften zu Gast. Dort bietet Elke Abendschein vor allem Theaterprojekte an, die äußerst gut ankommen. Die Kinder und Jugendlichen studieren Szenen und Stücke ein, die sie danach mit Begeisterung vor Publikum aufführen. Diese Theaterarbeit ist inzwischen ein wichtiger Schwerpunkt des Projektes.

Viele Jahre lang war Elke Abendschein gemeinsam mit Anne Pleuse unterwegs. Diese ist in diesem Jahr allerdings ausgeschieden. Deshalb wurde die Projektleiterin in den vergangenen Monaten von anderen „Mitspielern“ unterstützt. Trotzdem versuchte sie, an mindestens drei Tagen in der Woche in den Kiezen unterwegs zu sein. Die andere Zeit widmete sie sich den Theaterprojekten. Ihre Hoffnung ist, dass der Spielwagen im nächsten Jahr wieder mit personeller Verstärkung in die Saison starten kann.

Weitere Informationen zum Spielwagen gibt es auf www.der-spielwagen.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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