„Gemeinsam über den Berg“
Ein bunter Umzug und weitere Angebote in der Woche der seelischen Gesundheit
Unter dem Motto „Gemeinsam über den Berg – Seelische Gesundheit in der Familie“ beginnt am 8. Oktober die Woche der seelischen Gesundheit.
Die Auftaktveranstaltung wird um 17.30 Uhr in der Kulturbrauerei an der Schönhauser Allee 36 stattfinden. Bis zum 18. Oktober wird es dann über 200 verschiedene Angebote und Veranstaltungen digital, aber auch an verschiedenen Orten in Pankow und in Berlin in Präsenz geben. Eine Übersicht wird rechtzeitig vor dem 8. Oktober auf www.seelischegesundheit.net freigeschaltet.
Im Rahmen der bundesweiten Woche der seelischen Gesundheit organisiert die AG „Kinder psychisch kranker Eltern“ in Pankow zum Beispiel einen bunten Umzug „Für Gesundheit, soziales Miteinander und Gemeinsamkeit in schwierigen Lebenssituationen“. Dieser startet am 18. Oktober um 14 Uhr am Zeiss-Planetarium und endet am Bleichröderpark nahe dem Pankower Anger mit einem kleinen Fest. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Familien sind eingeladen, tanzend, singend und lachend durch den Herbst zu wandern und positive und schöne Erfahrungen miteinander zu teilen.
Auch im Radio wird von der Woche der seelischen Gesundheit berichten. Gemeint ist eine besondere Radiosendung, und zwar die „Patientenantenne“ auf dem freien Berliner Sender PI-Radio. Die Sendung wird durch eine Gruppe Psychose-Erfahrener gestaltet. Eingerahmt von ihrer Lieblingsmusik berichten sie über alles, was sie so bewegt, ab und zu auch über ihre seelische Gesundheit. Zu hören ist die Sendung am 14. Oktober um 16 Uhr auf piradio.de/programm/sendungen/2021-10-14.html. Weitere Sendungen folgen dann alle 14 Tage von 16 bis 17 Uhr auf 88,4 MHz UKW und piradio.de.
Hilfsangebote in Krisensituationen
Im Zusammenhang mit der Woche der seelische Gesundheit weist Pankows Psychiatriekoordinatorin Vivien Werk darauf hin, dass es Angebote gibt, die Menschen im Bezirk jederzeit in Krisensituationen beziehungsweise bei psychischen Problemen nutzen können. Dazu gehört der Sozialpsychiatrische Dienst. Dabei handelt es sich um ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Sozialarbeitern und Psychologen im Gesundheitsamt Pankow. Diese beraten erwachsene Menschen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, Psychosen, Ängsten, Zwängen oder dementiell Erkrankte sowie Menschen mit kognitiven Einschränkungen sowie mit Suchtproblemen. Ebenso sind sie für Angehörige, Nachbarn oder anderweitig Betroffene ansprechbar. Zu erreichen ist der Sozialpsychiatrischer Dienst montags bis freitags telefonisch unter 902 95 28 63
Bei akuten Krisen ist das Pankower Team des Berliner Krisendienstes in der Mühlenstraße 48 der richtige Ansprechpartner. „Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin“, so geht es häufig los, wenn jemand zum ersten Mal dort anruft. Fast immer stellt sich dann heraus: „Ja, Sie sind hier richtig“. Die meisten lassen sich gleich am Telefon beraten, andere vereinbaren ein persönliches Gespräch oder kommen gleich spontan in die Beratungsstelle. Nicht jeder, der anruft, „hat die Krise“ selbst. Oft geht es um ein Familienmitglied, Freunde oder Nachbarn. Dann kommen Fragen, wie „Was kann man da machen?“ oder „Wie kann ich da reagieren?“.
Es ist bestimmt nicht leicht, über so persönliche Dinge mit jemand Fremdem zu sprechen, könnte man denken, wenn man sowas noch nie versucht hat. Aber das Team des Krisendienstes stellt fest, dass es das gerade leichter macht, dass Menschen zuhören, die von außen auf die Sache blicken. Hinzu kommt, dass es Dinge gibt, die man nicht so ohne weiteres jemandem erzählt, mit dem man noch öfter zu tun haben wird. Außerdem ist es im Krisendienst möglich, anonym zu bleiben und die Beratung steht unter dem Schutz der Schweigepflicht.
Der Krisendienst Pankow in der Mühlenstraße 48, in unmittelbarer Nähe der U-Bahnstation Vinetastraße, ist jeden Tag von 16 bis 24 Uhr geöffnet, auch an Wochenenden und Feiertagen. Zu erreichen ist er unter der Telefonnummer 390 63 40. Nähere Informationen sind zu finden auf www.berliner-krisendienst.de/ich-brauche-hilfe/pankow/.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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