Probleme lösen
Grüne wollen eine Clearingstelle im Jobcenter
Um Menschen in schwierigen Lebenslagen aus der Krise zu helfen, wollen die Bündnisgrünen eine „Clearingstelle“ im Jobcenter einrichten. Einen entsprechenden Antrag stellten sie in der BVV.
In Marzahn-Hellersdorf, Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es bereits solche Clearingstellen. Deren Erfolge sollte nun auch auf Pankow übertragen werden, so die Grünen.
Was kann gegen Mietschulden unternommen werden? Wo finden Betroffene Hilfe bei Suchterkrankungen? Wie und wo ist ein Kitaplatz zu finden? Wo erhält man Hilfe für die Pflege von Angehörigen? Die Lösung solcher Probleme ist einer Arbeitssuche oft vorangestellt. Doch trotz vielfältiger Bemühungen bleibt Arbeitsvermittlern im Jobcenter oft keine Zeit für die Bewältigung solcher Hindernisse. Da die Jobcenter auf die Arbeitsvermittlung ausgelegt sind, soll eine Clearingstelle hier unterstützen. Sie soll von zwei unabhängigen Sozialarbeitern geleitet werden, um Hilfesuchenden dabei zu helfen, Probleme zu lösen.
Ganz auf die Arbeitssuche konzentrieren
„Oft sind es die persönlichen Umstände, die es Menschen nicht ermöglichen, sich auf dem Arbeitsmarkt einzufinden“, erklärt Helene Bond, Sprecherin für Soziales der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Wenn Menschen vor existenziellen Problemen stehen, wird die Jobsuche noch herausfordernder. Die Clearingstelle soll ermöglichen, Menschen in vertrackten Situationen zu helfen, was dann letztlich auch die Arbeitssuche erleichtert.“ Die Clearingstelle müsse in den Räumen des Jobcenters untergebracht werden, um so den Weg sowohl für Kunden als auch die Mitarbeiter des Jobcenters zu verkürzen, die sich ebenfalls mit Fragen zu Hilfsangeboten an die Clearingstelle wenden können, fordern die Grünen.
„Es gibt viele Beratungsangebote im Bezirk. Diese werden aber oft erst sehr spät oder gar nicht gefunden, was die Eingliederung in das Arbeitsleben deutlich erschwert“, erklärt Heike Schmidt, Sprecherin für Arbeit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Die Mitarbeiter der Clearingstelle kennen sich mit den Hilfsangeboten aus und können Menschen mit komplexen Problemen zentral an die richtigen Beratungsstellen vermitteln. So bleiben sie mit ihren Problemen nicht allein, sondern bekommen die Unterstützung, die ihnen gesetzlich zusteht.“ Mit dem Antrag der Bündnisgrünen werden sich die Verordneten nun zunächst in ihren Fachausschüssen beschäftigen, ehe sie dazu eine Entscheidung treffen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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