„Von herzzereißender Intensität“
Hilfskonvoi in die Ukraine
Die Koordinatorin für die Städtepartnerschaft Pankow-Riwne, Daryna Illienko, war Ende Juli mit dem Hilfskonvoi in die westukrainische Stadt unterwegs. Nach der Rückkehr schildert sie ihre Eindrücke.
Die Transporter brachten dringend benötigte Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung und Kleidung mit, bestimmt für die rund 250 000 Einwohner und etwa 25 000 Binnengeflüchtete aus den russisch besetzten Gebieten. „Unter den Binnengeflüchteten befinden sich viele Kinder, Ältere und Menschen mit Behinderungen“, erzählt Illienko. Besonders für diese Menschen reiche die staatliche Versorgung nicht aus, sie seien für jede Form der Unterstützung dankbar.
Krankenwagen übergeben
Als einen Höhepunkt des Besuchs nennt die Koordinatorin die Übergabe eines Krankenwagens an das Städtische Krankenhaus am 27. Juli, dem ukrainischen Feiertag des medizinischen Personals. „Das ist ein unerwartetes und sehr erfreuliches Geschenk“, sagte die Direktorin und Chefärztin des Krankenhauses, Viktoria Pokoevchuk. Bisher habe es nur einen Krankenwagen gegeben und eine Erweiterung des Fuhrparks sei wegen des Kriegsgeschehens schwierig.
Pankow will auch das Reha-Zentrum des Krankenhauses und die Medizinische Universität Luhansk, die im März 2022 nach Riwne geflohen ist, unterstützen. Der Bedarf für den Aufbau der Kapazitäten und der Infrastruktur des Reha-Zentrums ist besonders hoch, da die Anzahl der Patienten seit Kriegsbeginn um schätzungsweise 30 Prozent gestiegen ist.
Unterricht in Luftschutzräumen
Daryna Illienko und Mitarbeiter des bezirklichen Schulamtes besuchten Lyzeen und Gymnasien. In allen Schulen gab es Luftschutzräume, was die Helfer erschütterte. „Es ist bedauerlich, dass in der heutigen Zeit Kinder noch immer mit der Möglichkeit von Luftangriffen konfrontiert sind und diese Räumlichkeiten nutzen müssen, um sicher am Unterricht teilzunehmen“, so Illienko.
Die Pankower Delegation war auch bei einer der Verabschiedungszeremonien zu Ehren der gefallenen Soldaten dabei. „Die Trauer, die während dieser Zeremonien unter den Menschen und Angehörigen zu spüren ist, ist von herzzereißender Intensität“, berichtet Illienko.
Ein weiterer Programmpunkt war das Treffen mit Oleksandr Tretyak, dem Bürgermeister von Riwne, der sich aufrichtig dankbar für die Hilfe aus Pankow gezeigt habe.
Die Unterstützung der Partnerstadt soll weitergehen, ein neuer Hilfskonvoi Ende Oktober starten. Ein Spendenkonto ist eingerichtet: Infos auf https://www.berlin.de/ba-pankow/aktuelles/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1350077.php.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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