Ein Dach überm Kopf für Obdachlose
Housing First verstetigen
Ein geschützter Raum, in dem Obdachlose zur Ruhe kommen können, ohne dass dies an Bedingungen geknüpft ist: Das forderte die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung.
Zu diesem Zweck solle das Modellprojekt Housing First im Bezirk etabliert werden. Bei dem Projekt bekommen obdachlose Menschen eine Wohnung mit eigenem Mietvertrag. Der aus den USA stammende Ansatz sieht darin den Schlüssel, um Betroffenen dabei zu helfen, es aus der Obdachlosigkeit herausraus zu schaffen.
Das Bezirksamt solle bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften mit Bestand in Pankow sowie bei privaten Vermietern für dieses Projekt werben, so die Pankower Verordneten, die diesen Antrag inzwischen beschlossen. „Die Zahl obdachloser Menschen in Berlin ist in den vergangenen Jahren gestiegen“, erklärt die SPD-Verordnete Annette Unger.
„Nicht alle Hilfsangebote erreichen die Bedürftigen. Manche Menschen sind aufgrund ihrer aktuellen Situation zu überfordert, um auf diese Angebote eingehen zu können oder aber die Auflagen stellen eine Überforderung für sie dar“, so Annette Unger weiter. „Die Corona-Pandemie bedroht immer mehr Existenzen und zwingt viele Menschen auf die Straße und in die Wohn- und Obdachlosigkeit. Deswegen sind innovative Projekte wie Housing First wichtiger denn je sind.“
Housing First Berlin ist eine Projektpartnerschaft zwischen der Berliner Stadtmission und der Neue Chance gGmbH und läuft bis September 2021. Die Finanzierung erfolgt durch Zuwendungen der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Damit das Projekt fortgeführt werden kann, soll sich das Bezirksamt entsprechend dafür engagieren, so die Verordneten.
Weitere Informationen zu Housing First Berlin gibt es auf housingfirstberlin.de/projekt.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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