Selbstbestimmtes Leben bis zum letzten Atemzug
Lebens- und Sterbebegleiter unterstützen Menschen auf ihrem letzten Weg
Am 24. November gibt es ab 18 Uhr in der Friedenskirche auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung am Weißen See eine ganz besondere Filmvorführung. Der Stephanus-Hospizdienst präsentiert seinen diesjährigen Film zum Lichterfest.
Vielen Trauernden konnten die Lichterfeste vergangener Jahre bereits Trost geben. Doch aufgrund der Corona-Pandemie musste es als Präsenzveranstaltung Ende 2020 ausfallen. Dabei hätten viele Menschen in dieser Zeit besonders viel Ermutigung nötig gehabt. Der Leitende Koordinator des Stephanus-Hospizdienstes, André Krell, und seine Koordinatoren hatten allerdings die Idee, das Lichterfest ohne Publikum professionell als Film aufzuzeichnen und auf YouTube zu veröffentlichen.
Das Filmprojekt kam so gut an, dass André Krell und sein Team in diesem Jahr bereits lange vor dem November mit dem professionellen Filmemacher Andreas Wieland, Schauspielern und mit allen Kollegen des Hospizdienstes einen Lichterfest-Film drehten. Entstanden ist eine „filmische Trauerreise“. „Wir filmten unter anderem auf der Freilichtbühne Weißensee und in der früheren Franz-Volhard-Klinik in Buch“, berichtet Krell. Der Film wird nun sowohl beim Lichterfest in der Friedenskirche (Anmeldung: hospizdienst@stephanus.org), als auch danach in einer etwas gekürzten Fassung auf YouTube gezeigt.
Der Stephanus-Hospizdienst begleitet seit nunmehr 22 Jahren zum einen sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg. Zum andere ist er für Trauende da, lädt zum Beispiel jeden Monat in sein Trauercafé ein. Hervorgegangen ist er aus einer Mitarbeiterinitiative im Diakoniewerk Niederschönhausen. „Damals gab es viel zu wenige ausgebildete Helferinnen und Helfer, um sterbende Menschen zu begleiten“, erinnert sich André Krell. Er selbst war seinerzeit noch Einrichtungsleiter der Pflegeeinrichtung Elisabeth Diakoniewerk Niederschönhausen. Viele der dortigen Mitarbeiter seien überfordert gewesen, weil sie den Sterbenden nicht genügend Zeit widmen konnten.
125 Ehrenamtliche begleiten
Sterbende und Angehörige
Auf Initiative von Mitarbeitenden des Diakoniewerks wurde deshalb zunächst ein Förderverein gegründet, um die Startphase des Hospizdienstes finanzieren zu können. Mit Gründung des Hospizdienstes verbesserte sich dann die Situation sterbender Menschen in der Region erheblich, schätzt Krell heute ein. Derzeit begleiten rund 125 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sterbende Menschen und deren Angehörige. Nicht nur in Pflegeeinrichtungen sind sie unterwegs, sondern auch in Krankenhäusern, in Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie auch daheim in Familien. Koordiniert wird der Einsatz der Ehrenamtlichen, die in einem Kurs intensiv auf ihre freiwillige Tätigkeit vorbereitet werden, von inzwischen acht Koordinatorinnen und Koordinatoren.
Einer von ihnen ist Frank Wappler, der die Arbeit der Ehrenamtlichen in der Region Buch/ Karow/ Blankenburg koordiniert. Nachdem er in den zurückliegenden knapp zwei Jahren seine Sprechstunden als Gast in anderen Einrichtungen abhalten musste, kann André Krell nun berichten: „Wir haben für den Koordinator in dieser Region jetzt Räume an der Bahnhofstraße 33, gegenüber der Grundschule Alt-Karow anmieten können.“
Neben dem Hospizdienst für Erwachsene begleitet der Kinderhospizdienst der Stephanus-Stiftung viele Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind. Ihnen widmet sich im Stephanus-Hospizdienst die Koordinatorin Katharina Kreuschner mit besonderer Aufmerksamkeit.
Weiterhin bietet der Hospizdienst jeden ersten Montag im Monat, im Dezember zusätzlich noch am dritten Montag im Monat, von 17 bis 19 Uhr ein Trauercafé an. Zu diesem sind Trauernde in den Räumlichkeiten des Stephanus-Hospizdienstes in der Pistoriusstraße 5 willkommen.
Weitere Informationen: Tel. 96 24 95 33 sowie auf der Internetseite www.stephanus-hospizdienst.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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