Die letzte Meile mit dem Lastenrad
100 000. Gemüsekiste aus dem Mikrodepot
Sie sind immer häufiger in den Innenstadtbereichen Pankows zu sehen: die Lastenräder des Netzwerks Grüne Stadtlogistik.
Mit ihnen werden vor allem Gemüsekisten ausgeliefert, die umweltbewusste Pankower bei Produzenten aus dem Berliner Umland bestellten. Dafür hat das Netzwerk Grüne Stadtlogistik an mehreren Orten in Berlin sogenannte Mikrodepots eingerichtet. Aus diesen Depots erfolgen die Lieferungen dann per Lastenrad.
Durch die Auslieferung mittels Muskelkraft entfällt, dass Kleintransporter jeden Kunden einzeln anfahren, den Motor vor der Haustür ausmachen und dann wieder starten. Damit werde der Kohlenstoffdioxidausstoß erheblich verringert. So gelangen Gemüse, Obst und andere Lebensmittel von Öko-Produzenten auf der sogenannten letzten Meile auch ökologisch zum Endverbraucher.
„Weniger Stress durch Zweite-Reihe-Parker,
weniger Lärm, weniger Abgase, das ist gut fürs Klima“
Eines dieser Mikrodepots befindet sich auf einem früheren Bahngelände an der Greifswalder Straße. Diesem stattete der Pankower Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher seiner Fraktion, Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen), aus einem besonderen Anlass einen Besuch ab: Von dort aus wurde nämlich die 100 000. Gemüsekiste im Bezirk Pankow vom Netzwerk Grüne Stadtlogistik ausgeliefert.
„Weniger Stress durch Zweite-Reihe-Parker, weniger Lärm, weniger Abgase, das ist gut fürs Klima“, sagt Gelbhaar. „Auch City-Logistik kann da einen wesentlichen Beitrag leisten, und dieses Projekt zeigt, dass das funktioniert. Die 100 000. Gemüsekiste selbst auszuliefern, war mir daher auch persönlich eine Freude.“
Koordiniert wird das Netzwerk Grüne Stadtlogistik von der Zukunftsangelegenheiten GmbH. Diese hat über eine digitale Plattform in ein Netzwerk aus Radlogistikern im Internet eingerichtet, über das vor allem nachhaltige Lebensmittel von verschiedenen Verteilzentren aus per Lastenrad feinverteilt werden.
Lieferkette kritisch hinterfragen
Im Bezirk Pankow betreibt das Netzwerk Grüne Stadtlogistik bisher zwei Mikrodepots. Das eine befindet sich in der Blankenburger Straße in Niederschönhausen, das andere in Nähe der S-Bahnstation Greifswalder Straße. Von hier aus wurden in den vergangenen zwei Jahren nunmehr 100 000 Biokisten per Lastenrad in den Kiezen feinverteilt, berichtet Stefan Gelbhaar. In Berlin und Potsdam liefert das Netzwerk inzwischen über 15 Mikrodepots zirka 150 000 Lieferungen pro Jahr. „Wenn man Nachhaltigkeit ernst nimmt, sollte man als Versender nicht nur das Produkt, sondern auch die Lieferkette kritisch hinterfragen“, sagt Stefan Gelbhaar.
Weitere Informationen zum Netzwerk: www.gruenestadtlogistik.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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